Leinen los

Was soll ich schreiben. Thema Seenotrettungsübung (SRÜ):
Manche Menschen sind einfach unerträglich. Wir zählen uns mittlerweile definitiv zu den erfahrenen Seefahrern. Trotzdem machen wir die SRÜ immer gerne mit, denn irgendwie ist es immer lustig sich die Westen anzuziehen und der Crew zuzuschauen, wie sie auch nach 4 Sprachen immer wieder dieselben Bewegungen machen. Aber manche meinen, dass sie jedem - auch dem, den es gar nicht interessiert - erzählen müssen, wie oft sie das schon gemacht haben und dass es eigentlich völlig überflüssig sei. Also diese 30 Minuten kann man doch zur eigenen und der Sicherheit der anderen einsetzen. Warum regen sich darüber eigentlich so viele auf? Im Flieger bekommt man doch auch immer das gleiche erzählt.
Da unsere Jungs ja mittlerweile - traurigerweise für uns - sehr selbstständig sind, gab es noch eine kleine Private Sicherheitsübung. Da wir ja auf dem Schiff immer wieder getrennt unterwegs sind, ist es für uns sehr wichtig gewesen, ihnen ein paar Anweisungen zu geben. Die wichtigste: Niemand wartet auf den anderen oder fängt an zu suchen. Wenn der Alarm losgeht, dann läuft jeder in vernünftigem Tempo zur Kabine und holt seine sieben Sachen die vorher schon bereit liegen, vor allem die Rettungsweste. Dann begibt er sich sofort auf den Weg zur Musterstation, wie die Sammelpunkte so schön heißen. Deshalb ging es für uns nach der offiziellen Übung, dann sind nicht mehr so viele Leute unterwegs, nochmal darum den Weg zu unsere Station zu finden, damit man sich hoffentlich dort im Notfall wiederfindet. Wollen wir mal hoffen, dass so etwas nie passiert. Aber nur so ist sichergestellt, dass alle von uns in Sicherheit gebracht werden können.
Nach der SRÜ heißt es dann schon wieder langsam sich aufs Diner freuen. Das ist natürlich wieder eines der Highlights jeden Tages.
Was natürlich auch wieder nicht fehlen durfte: der obligatorische erste Drink zusammen an Bord. Da wir das Schiff ja schon echt gut kannten, hielten sich die Überraschungen einigermaßen in Grenzen. Trotzdem war es wirklich schön, endlich, nach fast 2 Jahren wieder auf einem Schiff zu sein.
Mittlerweise hatte das Schiff schon abgelegt und wie immer schauten wir auf die langsam verschwindende Küste Liguriens. Im Herbst hat es den Vorteil, dass es noch nicht schon um 17 Uhr dunkel ist. So konnte man ein ganze Weile noch die Küste sehen und später dann die Lichter der Städte erkennen. Und irgendwann ist man so weit von der Küste weg, dass man einfach nur noch die Ruhe des Mittelmeers spürt.
Der Tag verging auch mal wieder wie im Flug und schon war es Zeit das erste Dinner zu genießen. Und wieder erklärt es sich nicht, warum so viele meckern. Es war sehr lecker, ging sehr schnell und war sehr Abwechslungsreich. Und unsere Ober hatten alles im Griff. Wir hatten schon im Vorfeld die erste Sitzung um 18.30 gebucht, denn erst ab 21 Uhr zu Essen ist uns echt zu spät. Normalerweise kann man die Zeit erst ab Komfortkabinenbuchung wählen, aber da wir ja Pearlclubmember sind, durften wir es auch in einer Classickabine. Als dann aber der Club erneuert wurde, fiel dieses Privilieg leider weg. Abr man muss auch mal Glück haben, wir wurden trotzdem auf die ersteTischzeit um 19 Uhr gebucht.
Wir lieben diese Art Abend zu essen. Das ist übrigens auch ein Grund, warum wir uns immer wieder für Costa entschieden haben. Vorher ging es an eine Bar um einen leckeren Aperitif zu bestellen. Das ist dann definitiv ein Vorteil des "Großen" Getränkepakets, man kann jederzeit etwas ausprobieren - also doch toll. Wir genießen zwar Morgens und Mittags das Buffet, aber am Abend ist es einfach jeden Tag ein Erlebnis 6-7 Gänge an einem fein gedeckten Tisch serviert zu bekommen. Auch mit unseren Jungs ist das kein Problem, da sie es schon von klein auf so kennen, denn wir haben mit ihnen fast immer nur Kreuzfahrten unternommen. Alles versprach wieder ganz entspannt zu werden.
Nachdem man dann wieder gut satt war, durfte ein anderes Highlight nicht fehlen. Also auf in Richtung Theater. Dazwischen kann man noch etwas auf dem Schiff schlendern, an Deck gehen, ein paar Spiele spielen oder sonst was tun, um sich dann einen gemütlichen Platz im Theater zu suchen. Leider war die Show eher durchwachsen. Das ist immer so wenn die bordeigene Afro Arimba Dancecompany auftritt. Nicht schlecht, aber auch nicht mehr.
Natürlich darf mein Rundgang durch das Schiff am ersten Abend nicht fehlen. Der Rest der Familie geht meist recht früh - so gegen 22 Uhr - ins Bett, so dass ich noch etwas Zeit habe. Es ist immer der ruhigste Abend, da die meisten Passagiere recht früh auf ihre Kabine gehen, denn der Anreisetag ist für viele recht lang gewesen. Deshalb ist es der beste Abend der gesamten Reise um ein paar tolle Bilder zu machen, auf dem nicht immer und überall Leute sind. Allerdings hatte ich schon jede Menge Bilder der Costa Pacifica, so dass ich mich recht schnell mit einem lecker Cocktail in der Pianobar niederließ. Auch toll, wenn man das Schiff schon gut kennt, und nicht in den Fotostress geraten muss. Zum Schluss stand dann och eine Runde an Deck auf dem Programm. Einfach toll hier oben. Fast Menschenleer und in klarer Nachthimmel, und das sogar ohne lästige Mücken.
Aber auch für mich wird es dann irgendwann Zeit ins Bett. Schade, so schnell geht der zweite Tag vorbei.
Gute Nacht.
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