Ich weiß auch diesmal, es gibt viele Reiseberichte über Costa Kreuzfahrten, ebenso über die Costa
Pacifica. Dennoch will auch ich wieder meinen Senf dazu geben, denn ich habe immer noch keine Berichte gefunden, bei denen auch speziell auf eine Kreuzfahrt mit kleinen Kindern eingegangen wird, wenn gleich unsere 2 Kinder mittlerweile 6 und 4 Jahre alt sind. Deshalb möchte ich
gerade für Familien mit kleinen Kindern wieder mit den negativen Vorurteilen einer Kreuzfahrt brechen.
Der Bericht ist aber etwas länger, deshalb hier eine kleine Aufstellung der Themen:
Reiseroute
Das Schiff
Buchung
Anreise
Savona / Italien
Einschiffung
Leinen los
Marseille / Frankreich
Valencia / Spanien
Seetag / Ab durch Gibraltar
Lissabon / Portugal
Vigo / Spanien
Seetag / Über den Golf von Biskaya
Guernsey / Kanalinsel
Harwich / England
Seetag / Rund um Dänemark
Kiel / Deutschland
Ausschiffung
Heimreise
Fazit
Reiseroute
Unsere Route ging von Savona bis Kiel. Das nennt sich
Positionskreuzfahrt und unterscheidet sich hauptsächlich in der komplizierteren An- und Abreise, da man ja nicht sein Auto wieder dort abholen kann wo man es hingestellt hat. Dazu aber später mehr.
Sie führte durch das westliche Mittelmeer nach Marseille und Valencia, danach während eines Seetages durch die Meerenge von Gibraltar auf den Atlantik.
Dort ging es nach Lissabon, Vigo und mit einem weiteren Seetag über den Golf von Biskaya nach Guernsey. Nachdem man damit das
englische Königreich betrat ging es weiter mit Harwich. Mit einem weiteren Seetag fuhren wir über die Nordsee rund um Dänemark in die Ostsee. Und von dort ging es schon zum Endhafen in Kiel. Auf die Stationen wird später genauer eingegangen. Wir haben die Route gewählt, weil mein "großer" dieses Jahr in die Schule kommt und wir danach einfach
nicht mehr so flexibel sind. Außerdem wollten wir gerne mal wieder an die Ostsee und so konnte man alles schön miteinander verbinden, da wir noch 3 Tage in Timmendorf dran gehängt haben. Zusätzlich
erlebt man den Frühling am Mittelmeer, denn an der Adria ist der Mai für meinen Geschmack der schönste, wenn auch nicht wärmste Monat um dort zu sein.
Wir hatten ja schon gute Erfahrungen mit der Costa Serena im Jahr 2009 und der Costa Pacifica im Jahr
2010 gemacht. Zwar war die Reise 2010 nicht ganz so überwältigend wie die von 2009, was vor allem daran lag, dass man die Gegebenheiten und die Größe des Schiffs ja schon kannte, aber die beiden
erfolgreichen Reisen haben uns dazu bewogen, wieder mit Costa Kreuzfahrten zu fahren. Auch in der Hoffnung, den Ober von 2010 nicht wieder zu treffen
!!! Allerdings haben wir natürlich nach ihm geschaut und er war nicht mehr da, zumindest haben wir ihn nicht gesehen.
Das Schiff
Die Costa Pacifica. Ein unglaublich großes Schiff. Wie wir uns bei der ersten Sichtung gefühlt haben, ist ganz genau unter Einschiffung beschrieben.
Folgender Text ist von der Website der Reederei:
Costa Pacifica ist das Schiff der Musik. Musik ist die Seele der Welt, eine universelle Sprache, die jeder versteht, sie ist Lebensfreude, Zauber,
reines Vergnügen. Deshalb ist eine Kreuzfahrt an Bord der Costa Pacifica so unvergesslich. Das Schiff der Musik umfängt Sie mit ihren Klängen und
begleitet Sie den gesamten Urlaub hindurch mit der Harmonie ihrer Melodien.
An Bord der Costa Pacifica erleben Sie unvergessliche Augenblicke, die Sie jederzeit mit Ihren ganz individuell zusammengestellten Kreuzfahrt-Melodien
neu erwecken können.
Ein Schiff, das ganz im Zeichen von Vergnügen, Wohlbefinden und Entspannung steht: Bars und Restaurants, weitläufige Panoramabrücken, Schwimmbäder mit selbsttätiger Kristallglasüberdachung, virtuelle
Welten und Anlagen für sportliche Herausforderungen auf dem weiten Meer.
6.000 Quadratmeter Wellness auf zwei Etagen. Davon allein 2.100 Quadratmeter für das Samsara Spa, eines der größten Wellness-Center, das Sie derzeit auf einem Kreuzfahrtschiff finden.
Einige Daten:
Baujahr 2007
Lange: 290m
Breite: 35m
Höhe: 62m über der Wasserlinie, 8m Tiefgang
Decks: 17, davon 14 für Passagiere
Kabinen: 1500
Passagiere: max. 3780
Besatzung: 1100
Gewicht: 114500 BRT
Geschwindigkeit: 23kn
Auf dem Schiff gibt es jede Menge Restaurants und Bars und auch sonst viel Abwechslung:
- 5 Restaurants, inklusive (Club Blue Moon und Samsara Restaurant) mit Reservierung und gegen Gebühr*
- 13 Bars, inklusive der Cognac & Cigar Bar und der Coffee & Chocolate Bar
- 5 Whirlpools, 4 Swimmingpools, zwei davon mit ausfahrbarem Glasdach, einer für Kinder und Toboga
- Samsara Spa: Wellness-Bereich auf 6.000 m², über zwei Decks, mit Fitnesscenter, Thalassotherapie,
Räumen für Anwendungen, Sauna, Türkischem Dampfbad, Solarium
- Theater über 3 Decks, Kasino, Discothek
- Grand-Prix Simulator, Video-Spiele, Squok Kinder-Club mit PlayStation Unterhaltung
Ende des Textes von der Website der Reederei.
Auf das meiste wird im Laufe des Berichts eingegangen. Ich kann aber bestätigen, dass der Werbetext ziemlich genau stimmt Es ist wirklich alles im Zeichen der Musik, überall hängen verschiedene
Musikinstrumente an der Wand und auch der Notenschlüssel ist allgegenwärtig. Wie bei allen modernen Kreuzfahrtschiffen ist das Design bisweilen etwas überfrachtet, aber sieht in jeder Ecke trotzdem
sehr gut aus. Das Ambiente ist durch die überall vorhandene Musikbeschallung - die ist aber wirklich sehr leise und zurückhaltend - immer mit dem Thema des Schiffs in Verbindung zu bringen. Uns hat
es gefallen.
Buchung
Da wir die beiden Jahre vorher schon gute Erfahrungen mit unserem Reisebüro gemacht haben, buchten wir natürlich wieder dort. Auch diesmal hatten wir wieder einen Gutschein von Costa Kreuzfahrten, da wir ja nach den beiden Reisen 2009 und 2010 bereits Costa Club Mitglied sind.
So kostete uns diese diesmal 11-tägige Fahrt natürlich etwas mehr als die beiden letzten, aber sie war immer noch günstig. Wir bezahlten für alle zusammen 2180,-€.
Die Abwicklung lief wieder problemlos, jede Frage wurde umgehend beantwortet und auch bei Sonderwünschen wurde sofort mit Costa telefoniert. Hiermit also danke an das Reisecenter Tuttlingen.
6 Tage vor der Abreise kamen dann per Mail die Tickets und Kofferanhänger, also nur noch ausdrucken und dann konnte es schon losgehen.
Die Buchung der Bahnfahrt war auch sehr bequem, allerdings kostet das telefonieren mit der Bahn einiges an Geld, jede min. kostet 14 Cent, das finde ich etwas teuer, denn man benötigt doch einige
Zeit um alles zu organisieren. Aber egal, es hat einwandfrei geklappt.
Wir haben die Fahrkarten 3 Tage nach Buchung erhalten und die Kreditkarte wurde mit dem angebotenen Preis belastet. Die Fahrt nach Savona ab Tuttlingen kostete 153,-€, darin sind alle
Platzreservierungen inbegriffen. Bis Mailand gab es ein Europa-Spezial und von Mailand nach Savona den Standardpreis. Zu beachten ist, dass Kinder im
Ausland evtl. einen Fahrpreis bezahlen müssen, was bei uns in Deutschland bis 12 Jahre frei ist.
Für die Rückfahrt von Hamburg nach Tuttlingen haben wir sagenhafte 84€ bezahlt, für eine Strecke von 830km ist das ausgesprochen günstig, vor allem wenn man den Preis nach Savona für 550km damit
vergleicht. Auf jeden Fall war das alles sehr günstig, wir werden auch in Zukunft bei Kreuzfahrten immer den Zug nehmen, auch wenn man dort wieder ankommt wo man losfährt.
Eine kleine Kostenaufstellung soll das erklären:
Auto: TUT-Savona-TUT:
Vignette Schweiz: 35,-€
Maut Italien: ca. 19€ je Strecke
Sprit: für 550km ein Weg ca. 45l Diesel, also bei z.Z. 1,45€ etwa 65,25€
Stellplatz: 10,-€ je Tag, also in diesem Fall 11 Tage
Gesamt: 313,50€
Zug: TUT-Savona-TUT
Je Strecke 153,-€
Gesamt: 306,-€
Fazit: Selbst mit dem Auslandtarif ist die Sache immer noch billiger. Ab gesehen davon ist man wesentlich entspannter unterwegs und kann sich auch um die Kinder kümmern.
Anreise
Auch diesmal haben wir uns entschieden, früher anzureisen. Deshalb fuhren wir schon am Samstagmorgen zu Hause ab. Diesmal allerdings mit dem Zug. Wir fuhren um 9.27 Uhr ab und mussten in Zürich und
in Milano umsteigen.
Zugfahren kann man definitiv empfehlen. Unser Zug kam pünktlich und so konnten wir ganz entspannt nach Zürich zu unserem ersten Umstieg fahren. Der Zug war mit Anhängern der Schweizerischen
Bundesbahn ausgestattet, was zur Folge hatte, dass diese sehr sauber und komfortabel waren.
In Zürich hatten wir 21 Minuten Zeit zum Umstieg, eigentlich recht lang, aber da wir von Gleis 18 auf Gleis 5 mussten und wir zu allem Überfluss auch keine Franken dabei hatten um einen Trolly zu
bekommen, mussten wir die Koffer per Hand schleppen. Das hat uns etwas Zeit gekostet, aber es hat geklappt.
Der Zug nach Mailand war ein italienischer, ICE-artiger Zug mit Neigetechnik. Jetzt weiß ich auch, warum die DB diese Technik wieder eingestellt hat. In engen und dicht auf einander folgenden Kurven
wie es die Alpen nun mal haben spart man zwar Zeit weil der Zug schneller fahren kann, aber das geht auf den Komfort der Reisenden. Das Ding schwankt schlimmer als ein Schiff bei Windstärke 11. Sehr
gewöhnungsbedürftig.
Da in Mailand die Gleisnummer des Folgezuges unbekannt war, waren wir entsprechend nervös. In Zürich hätte man ja noch auf Deutsch fragen können, aber in Mailand? Zum Glück fanden wir ein Pärchen
welches wohl etwas italienisch konnte und so fanden wir heraus, dass der Zug wohl auf Gleis 19 oder 20 abfährt. Wieder ohne Trollys waren die 18 Minuten Umsteigezeit recht kurz. Nach kurzem
Anstrengen stellten wir dann aber fest, dass der Zug 30 min. Verspätung hatte. Also war der Stress umsonst.
Allen die irgendwann mit der Bahn nach Italien fahren wollen: Niemals einen IC benutzen. Sowas ekliges und vergammeltes wie diesen Zug habe ich noch nie gesehen. Die Sitze schmutzig, die Toilette,
sofern man das zugesch... noch so nennen kann, verdreckt und ohne Wasser sowie Papier. Klimaanlage war auch Fehlanzeige, also das war die totale Enttäuschung.
Aber nichts desto trotz, wir haben es überlebt, nur schade dass ausgerechnet in diesem Zug die Kinder auf die Toilette musste anstatt in dem Neigezug.
In Savona mit eben den 30 min. angekommen haben wir wieder im NH Hotel eingecheckt. Das mit dem Taxi zum Hotel gestaltete sich aber sehr kompliziert, denn es war weit und breit kein Taxi auszumachen.
Warum an einem großen Bahnhof kein Taxi ist? Keine Ahnung. Nach ca. 20min. ist dann sogar mal eins aufgetaucht und fuhr uns für günstige 11,-€ ins Hotel. Diesmal konnten wir sogar auf der Promenade
im Sonnenuntergang eine Pizza essen. Das letzte mal waren wir auch in dem Hotel. Zwar fanden wir schon damals, dass der Preis nicht gerechtfertigt ist, aber es liegt einfach praktisch direkt am
Terminal von . Also waren wir auch wieder sehr zufrieden, außer mit dem Preis.
Savona / Italien
8.Mai 2011, Temperatur: 24 Grad, Wetter: sonnig, ganz leichter Wind
Tja, was soll ich sagen. Ein Traumtag beginnt bei einer solchen Reise mit dem Blick vom Balkon des Hotels auf die Schiffe im Hafen. Wenn es dann auch noch die Costa Pacifica und die Costa Serena sind, dann freut man sich besonders, denn die erste Fahrt hatten wir mit der
Costa Serena. Bei Sonnenschein leuchteten die beiden großen baugleichen Schiffe wunderschön im Hafen.
Nach einem wieder wie gewohnt erstklassigem Frühstück im Hotel gingen wir wieder auf Tour auf die uns bekannte Burganlage in Savona und ebenso an den Strand. Auf der Burganlage befindet sich ein
schöner kleiner Spielplatz mit für uns Eltern schöner Aussicht auf das Meer sowie das ebenso schöne Hinterland von Ligurien.
Um 11.50 Uhr waren wir dann am Hafen und gesellten uns zu den wartenden um auf das Schiff zu kommen
Einschiffung
Wie war das: Die Einschiffung bei Costa ist eine Katastrophe??? Wieder einmal und das ist jetzt schon das dritte mal, hat alles bestens geklappt. Wir haben um 8 Uhr die Koffer am Terminal abgegeben
und erhielten auch wieder die 1 als Einschiffungsnummer. Um 11.50 Uhr waren wir am Terminal und konnten punkt 12 Uhr aufs Schiff. Bereits um 12.10 Uhr saßen wir im Buffet zu unserem ersten Essen auf
dem Schiff. Unter Chaos verstehe ich was anders.
Allerdings habe ich diesmal die Leute etwas befragt, dass ging gut, denn es waren 95% Deutsche an Bord, wie sie die Einschiffung erlebt haben. Daher kann ich jetzt nachvollziehen, warum das so
empfunden wird. Allerdings muss ich sagen, die Leute sind selbst schuld.
Die Passagiere kommen z. B. um 11 Uhr am Hafen an und bekommen dann Nummer 15, soweit so gut. Ab 12 Uhr wird dann die Nummer 1 eingeschifft. Man muss eigentlich nur die Angestellten am Hafen fragen,
wann die Nummer 15 eingeschifft wird und könnte eigentlich noch gemütlich am Hafen spazieren gehen, ein Eis essen oder sonst was machen. Aber alle bleiben in der Halle und warten darauf bis endlich
Ihre Nummer aufgerufen wird. Und das kann sich natürlich ziehen. Selbst wenn man erst zurück kommt, wenn die 17 eingeschifft wird, kommt man sofort mit rein. Also denke ich, es liegt nicht an der
Organisation, sondern an den Leuten. Denn irgendwie müssen ja 3000 Menschen an Bord kommen. Aber da die meisten schon die halbe Nacht unterwegs waren um nach Savona zu kommen, kann man das schon
verstehen.
Wie gesagt, wir geben unsere Koffer auch schon 4h vor Einschiffung ab, aber wir sind dann noch unterwegs, dass geht auch später noch. Für uns war es auf jeden Fall wieder ein relaxed gestarteter Tag
in den Urlaub.
Die Kabine konnten wir diesmal sogar schon ab 13.30 Uhr beziehen und so bekamen wir auch ziemlich fix die Koffer. Ich finde es immer wieder beindruckend wie schnell das alles geht. Die Kabine befand
sich diesmal ganz vorne im Schiff, die dritte Kabine von vorn mit Balkon auf Deck 6. Das hat sich aber während der Reise als nicht besonders vorteilhaft heraus gestellt, aber dazu später mehr.
Leinen los
Da wir ja bei den ersten waren die auf das Schiff sind, war es wieder schön ruhig auf den Pooldecks. Also sind wir erst mal mit den Kindern an den Squokpool, in der Hoffnung, das der diesmal auch auf
hat. Und wir wurden nicht enttäuscht, bei 24 Grad konnten wir gleich am ersten Tag das Poolleben genießen. Dort machten wir auch gleich Bekanntschaft mit einer Familie mit 2 Töchtern, mit denen wir
dann im weiteren Verlauf der Reise öfter zusammentrafen.
Da in der Kabine auch diesmal die obligatorische Seenotrettungsübung um 16.45 Uhr angekündigt wurde, machten wir uns als verantwortungsbewusste Eltern natürlich pünktlich auf den Weg. Etwas
überrascht waren über die eigenartige Uhrzeit, aber da das Schiff um 17 Uhr abfährt dachten wir, die machen das extra, damit man die Hafenausfahrt erleben kann. Das war nämlich das letzte echt blöd
gelöst.
Nach der Übung sind wir dann noch etwas auf die Kabine um die Koffer zu auspacken und machten und wie gewohnt um kurz vor halb sieben auf dem Weg zum Restaurant. Nur das war geschlossen?! Ein Tipp
von mir: Unbedingt immer die Today lesen, dort stehen nämlich alle Zeiten drin. Costa hat auf die Gewohnheiten der Deutschen reagiert die nicht so spät essen wollen. So begann unsere Tischzeit
bereits um 17.45 Uhr.
Also blieb uns nichts anderes übrig als für heute auf die 2 Tischzeit um 20.15 Uhr auszuweichen. Der Chef des Restaurants hat für uns und viele andere die das gleiche Problem hatten wie wir schnell
einen Notplatz gefunden und so bekamen wir noch das gewohnte 7 Gänge Menu eben etwas später.
Lustig, nein eher peinlich war die Reaktion einiger auf die Änderung der Tischzeiten. Die haben gleich am ersten Abend rumgemotzt, was Costa eigentlich einfällt die Zeiten zu ändern. Diese Mentalität
scheint typisch Deutsch zu sein. Der Fehler lag ja eindeutig beim Kunden, hätte der die Infos gelesen, hätte er es gewusst. Die Motzerei war sehr auffällig, denn andere Nationalitäten waren da
wesentlich entspannter und nur weil es die letzten Fahrten anders war, kann man ja nicht davon ausgehen, dass sich niemals was ändert.
Uns war es wurscht, die Kinder waren zwar müde, aber es hat alles einwandfrei geklappt. Eigentlich wollten wir ja nicht mehr ins hintere Restaurant New York, da wir aber einen Fensterplatz beantragt
hatten und diesen auch bekamen, sind wir halt doch dort geblieben. Denn im My Way in der Mitte gibt es eine solche Aussicht nicht. Also nochmal an alle: Unbedingt die Today lesen!!!! ;-))
Marseille / Frankreich
9.Mai 2011, Temperatur: 27 Grad, Wetter: sonnig, Leichter Wind
Mitten im Industriehafen sind wir aufgewacht. Heute haben wir den ersten Nachteil einer Kabine ganz vorn erlebt. Beim Anlegen und später auch beim Ablegen hört man die Seilwinden und das Geschrei der
Mitarbeiter am Hafen dann doch sehr laut. Aber noch schlimmer sind de Querstrahlruder. Die Dinger vibrieren so fest, dass man davon aufwacht. Ok, man legt ja nicht unbedingt um 5 Uhr an, aber wenn
man etwas länger schlafen will, dann ist selbst 7.45 Uhr zu früh. Unsere bereits gebuchte Reise für das nächste Jahr bei der wir wieder ganz vorne gebucht haben, werde ich deshalb ändern
lassen.
Nun aber zu Marseille. Ich kannte Marseille schon von einigen früheren Besuchen und wusste, dass man dort eigentlich nicht viel besonderes machen kann. Es gibt natürlich eine Menge Kirchen und auch
eine sehenswerte Innenstadt, aber für Kinder nicht so toll. Wir nutzten wieder einen von Costa angebotenen Shuttlebus der nur 7€ gekostet hat. Hat wieder super geklappt, aber nur mit etwas Geduld.
Ist schon lustig wenn man mal seine Mitreisenden beobachtet. Es stehen ca. 300 Personen am Pier und warten auf die Busse. Wenn dann einer kommt stürmen alle gleichzeitig zum Bus in den nur 50 Leute
rein gehen. Wenn das dann 3x passiert war, drohten schon wieder die ersten Deutschen, dass sie wenn nötig, den Fahrpreis per Anwalt einklagen, naja, etwas lächerlich wegen 15 Minuten warten!!!
Welch Überraschung, alle sind in der Stadt angekommen und ich hoffe, dass sich auch alle wieder beruhigt haben. Wir haben einen Spaziergang um den Yachthafen gemacht und sind dann in die Innenstadt.
Dort haben wir ein wunderschönes Karussell gefunden. Ein Venezianisches Karussell mit 2 Stockwerken, das haben wir noch nie gesehen. Dem konnten die Kinder natürlich nicht widerstehen. 2 Runden haben
wir selbst bezahlt und 1 Runde bekamen sie von einer freundlichen Mitreisenden Dame spendiert. Zu unserer Überraschung kostete eine Fahrt nur 2€.
Nach noch etwas Spazierengehen haben wir uns zum Bus gesellt, der uns wohl behalten durch eine völlig überlastete Innenstadt wieder an den Hafen zum Schiff brachte.
Die Abfahrt war schon auf 14 Uhr festgelegt, so dass wir erst mal zu Mittag gegessen haben. Danach wollten wir eigentlich wieder an Deck an den Pool, aber da wir zwar warmen aber dennoch sehr
heftigen Wind mit 80km/h hatten, war es an Deck nicht so besonders toll. Mit den entsprechenden Schiffbewegungen verließen wir den Hafen.
Mit jedem Kilometer den wir aufs Meer fuhren wurde der Wind und die Wellen ruhiger. Allerdings war es zu spät um schwimmen zu gehen, denn wie wir ja gestern festgestellt haben, findest das Abendessen
schon um 17.45 Uhr statt. Ehrlich gesagt war uns das etwas zu früh, aber man fügt sich ja. Im November wäre das ja kein Problem, aber da es im Mai dann halt doch einiges länger warm und hell ist
könnte man etwas länger draußen bleiben. Nach dem Essen ist es dann doch schon etwas kühler, so dass man zwar noch an Deck konnte, aber zum baden war es dann zu kühl.
Nach dem wieder sehr leckerem Abendessen in Galaversion gingen wir wie gewohnt ins Theater um eine Acrobatikaufführung zu sehen. Die Gruppe nannte sich "Circus surreal", und diesem Namen wurden die
wirklich gerecht. Der Besuch hat sich mehr als gelohnt.
Danach konnten wir aus unserer Kabine den Sonnenuntergang genießen, während die Kinder ins Bett gegangen sind. Leider war damit aber auch schon der erste Tag vorbei.
Valencia / Spanien
10.Mai 2011, Temperatur: 24 Grad, Wetter: wolkig, Wind
Wie gestern liegen wir im Containerhafen. Allerdings konnte man locker zu Fuß den Hafen verlassen. Das haben wir dann auch getan. Während meiner Vorbereitung auf unsere Reise, legten wir für Vlencia
einen Strandtag fest. Nur das Wetter hatten wir anders geplant. Aber frei nach dem Motto "nur die Harten kommen in den Garten", haben wir das dann auch getan.
Aber leider hat uns die Sonne dann nur ca. 5 Minuten geküsst. Trotzdem kann man sagen, dass der Strand mehr als schön ist. Riesengroß und mit ca. 8€ mit dem Taxi zu erreichen ist es bei gutem Wetter
auf jeden Fall Pflicht. Da im Mai das Mittelmeer aber nur 15 Grad warm ist, wäre wahrscheinlich auch bei Sonnenschein nicht an Baden zu denken. Für Sandburgen bauen und Muscheln und Steine zu sammeln
war das Wetter mehr als gut genug, denn es hat ja nicht geregnet.
Ab ca. 12 Uhr kam dann sogar noch die Sonne raus, was uns dann aber nur auf dem Schiff genutzt hat, denn wir waren schon unterwegs zum Schiff, da es wieder um 14 Uhr abgelegt hat.
Nach einem guten Mittagessen im Buffet sind wir bei Traumwetter wieder im Pool an Deck gewesen. Da das Wetter sehr ruhig war, konnte man sogar die Rutsche benutzen. Die Aussicht von da oben ist mehr
als grandios.
Da unsere Kinder unbedingt in den Squokclub wollten, haben wir den Mittag auf einer Sonnenliege mit einem leckeren Cocktail verbracht. Bald war es dann auch schon wieder Zeit fürs Abendessen.
Danach wieder ins Theater in die uns bekannte "Sport Show" die uns im November schon nicht so sehr beindruckt hat. Aber die Kinder wollten unbedingt hin und haben sich toll amüsiert.
Danach nochmal kurz über Deck in Kabine. Heute Nacht bekommen wir sogar eine Stunde da wir nach Portugal fahren. Kreuzfahrtdirektor Max war es sehr wichtig darauf hin zu weisen, dass diese Stunde
definitiv gratis ist. Unser nächstes Ziel ist Lissabon. Da dies aber 794 Seemeilen weg ist, fährt man den morgigen Tag komplett durch.
Auf den kommenden Seetag freuend haben wir uns ins Bett begeben.
Seetag / Ab durch Gibraltar
11.Mai 2011, Temperatur: 27 Grad, Wetter: sonnig, Wind
Der Tag begann leider etwas diesig, aber warm und ruhig. Wir hatten schon etwas Sorgen, aber wir waren auch zuversichtlich, dass das Wetter wie am letzten Tag auch wieder spätestens gegen Mittag
schön wird. So war es dann auch, ab 11.30 Uhr, pünktlich zur Vorbeifahrt an Gibraltar wurde es schön. Der Wetterdienst meldete aber nach Gibraltar 80km/h Sturm sowie 4-5m hohe Wellen. Wie immer hatte
mein Wetterdienst recht. Nachdem Gibraltar passiert wurde, nahm der Wind von Minute zu Minute zu. Und man merkte plötzlich dass man auf dem Atlantik ist. Es ist genauso wie die meisten Berichte es
beschreiben, die Wellen sind zwar nicht unbedingt höher als im Mittelmeer, aber sie sind kräftiger und weiter auseinander, d.h. das Schiff bewegt sich entschieden mehr. Zum Glück sind wir vier alle
seefest. Ich habe aber Mitreisende kennengelernt, die schon dort die ersten Schwierigkeiten hatten. Zum Glück verteilt Costa sehr großzügig Tabletten gegen Reisekrankheit. Aber Vorsicht, die sind
nicht für Menschen mit Blutdrucksenker, das sagt zumindest der Doktor.
Wir haben den Tag mit baden am Pool verbracht, denn der Wind kam von hinten und da Kapitän Longo immer mit Vollgas fuhr, also so mit 40km/h, war der Wind dadurch entschieden angenehmer, zumal der
sowieso sehr warm war.
Mittags waren dann die Kinder ab 15 Uhr im Kinderclub und wir haben unseren Balkon das erste mal so richtig genossen. Diese Ruhe auf dem Balkon ist ein Traum. Und das mit Aussicht auf den "tobenden"
Atlantik. Niemals werden wir auf einen Balkon bei einer Kreuzfahrt verzichten, also kommt auch kein Schiff ohne Balkon in Frage.
Nach dem wieder wie gewohnt guten Dinner, sind wir zu einem Bauchredner ins Theater. Unser kleiner war eine Extraatraktion, denn der hat sich so schepps gelacht, dass manchmal das gesamte Theater
laut lachen musste, auch wenn der Witz des Künstlers eigentlich nicht so gut war.
Aber auch ein Seetag geht zu Ende und so waren wir bald wieder im Bett. Da Nachtleben auf dem Schiff bekommt man als Eltern meistens nicht mit. Aber dafür bleibt man morgens nicht so lange liegen und
hat dann früher etwas vom Tag. Wir genießen jede Minute mit unseren kleinen und sind sogar etwas traurig wenn die lieber im Kinderclub sind. Aber die werden halt auch größer und
selbstständiger.
Mit etwas unruhiger See sind wir dann ins Bett. Und wir haben einen weiteren Nachteil einer Kabine ganz vorn kennengelernt: Die Wellen hört man viel mehr und vor allem sind die Schiffsbewegungen viel
stärker als in der Mitte. Immer wenn man von hinten nach vorne lief, merkte man bei jedem Meter den Unterschied. Außerdem schlagen die Wellen sehr stark an den Rumpf und das hört man jedes mal stark.
In dieser Nacht war die Entscheidung des Umbuchens definitiv entschieden.
Lissabon / Portugal
12.Mai 2011, Temperatur: 31 Grad, Wetter: sonnig, Leichter Wind
Eines der Highlights dieser Fahrt ist bestimmt Lissabon, schon allein deshalb, weil man unter einer Brücke durchfährt die gerade mal ein paar Meter höher ist als das Schiff. Laut Internet ist die
Brücke des 25. April 70m hoch und das Schiff ist 62m hoch. Wer früh genug aufgestanden ist konnte das gleich morgens erleben, die anderen warteten auf die Abfahrt um 17 Uhr. Dafür hatte ich mich dann
auch entschieden.
In Lissabon wollten wir das zweitgrößte Aquarium der Welt anschauen. War nicht gerade billig, hat sich aber mehr als gelohnt. Hingefahren sind wir mit einem Hopp on Hopp off Bus, der für Erw. 15€
gekostet hat. Das hat den Vorteil, dass man auch noch etwas über Lissabon erfährt. Mein großer war ganz erschreckt, dass Lissabon mal von einem Erdbeben zerstört wurde. Dauernd schaute er auf die
hohen Häuser und fragte was uns passiert, wenn jetzt wieder ein Erdbeben wäre. Aber wir konnten mit dem Bus bequem direkt vor dem Schiff losfahren und wurden auch dort wieder abgesetzt.
Nach etwa 15min Fahrt und einmal umsteigen erreichten wir das Aquarium. Da es sich auf dem ehem. Expogelände von 1998 befindet, war auch das Drumherum sehr sehenswert. Viele Brunnen und
eindrucksvolle Gebäude waren zu sehen.
Danach sind wir wieder in einen Bus gestiegen und den Rest der Tour mit einmal umsteigen abgefahren. Es ging quer durch die Stadt, am Flughafen vorbei, aber auch durch Straßen, da würde ich nicht
aussteigen wollen. Wie so viele große Städte der Welt ist Lissabon natürlich nicht an einem Tag zu erleben. Man sollte schon mehr Zeit haben, aber auf einer Kreuzfahrt ist das bekanntlich halt so.
Lustig fanden wir, dass in den Bussen alles in Deutsch geschrieben war. Das liegt aber nicht an der Freundschaft der Portugiesen zu den Deutschen, sondern daran ,dass die Busse alte Berliner
Linienbusse sind, denen man das Dach entfernt hat.
Da wir erst nach 14 Uhr wieder auf dem Schiff waren, hatte das Hauptbuffet leider schon geschlossen. Aber wer auf einem Schiff verhungert ist selbst schuld. Wir haben uns ganz schnell Poolfein
gemacht und haben uns vom Grill leckere Hamburger mit Pommes direkt an den Pool geholt.
So verbrachten wir den Rest des Tages. Das war so schön, dass wir die Zeit vergessen haben und so das Abendessen verpasst haben. Also zumindest haben wir vergessen dass wieder Galaabend ist. Da man
da ja normalerweise elegant angezogen hingeht hat uns einfach die Zeit nicht mehr gereicht uns zu richten. Also haben wir uns mit normalen Klamotten hingesetzt. Die letzte beiden Fahrten machte ich
mich mit dem Ausdruck "Ignoranten" über Leute lustig, die das gemacht haben was wir heute auch taten. Ok, wir waren diesmal auch Ignoranten, aber bei dem Wetter um 16.30 Uhr mit richten für den
Galaabend zu beginnen erscheint mir nicht gerechtfertigt. Wir haben trotzdem was zu Essen bekommen und wurden nicht rausgeworfen. Zu unserer Erleichterung mussten wir feststellen, dass die Deutschen
den Galaabend sowieso nicht ganz so ernst nahmen wie die Italiener auf unseren anderen Fahrten.
Da es ein sehr anstrengender Tag war, schlief unser kleiner sogar beim Abendessen ein. Also verzichteten wir auf den Nachtisch und das Theater und gingen in die Kabine. War auch nicht schlecht, denn
die Stunde die wir 2 Tage vorher geschenkt bekamen, wurde uns heute Nacht wieder genommen, denn wir fuhren ja wieder nach Spanien, genauer gesagt nach Vigo.
Vigo / Spanien
13.Mai 2011, Temperatur: 25 Grad, Wetter: sonnig, Leichter Wind
Na ich weiß nicht, der Atlantik ist echt ein launisches Wesen. Mit gut 90km/h Sturm fuhren wir durch die Nacht. Außer dass wieder die Wellen gegen das Schiff schlugen und das Schiff ständig
schwankte, kam heute Nacht auch noch eine undichte Balkontür dazu. So hatten wir ein etwas nerv tötendes Pfeifkonzert gratis. Um etwa 1 Uhr nachts hat mich das so genervt, dass ich zur Rezeption bin.
Da ich schon immer mal sehen wollte was Nachts auf dem Schiff so los ist, machte ich mich auf. Überall hingen Tüten gegen Seekrankheit; also ich weiß nicht, muss man die Essen oder was??? Nein Spaß
beiseite. Als ich an der Rezeption ankam, bot man mir sofortige Hilfe an und wollte noch einen Techniker schicken. Wow, mitten in der Nacht wäre da noch jemand gekommen. Also Costa gibt sich echt
Mühe. Ich habe dann aber lieber den Techniker auf den nächsten Tag bestellt. Wann der kam weiß ich nicht, denn wir waren ja Tagsüber nicht an Bord. Dafür bekamen wir dann am Abend einen Anruf die
Kabine ob jetzt alles i. O. sei. Also so was verstehe ich unter gutem Service und erstklassiger Gästebetreuung.
Der Tag begann mit Aussicht auf einen Media Markt. Kein Witz, das Schiff lag diesmal nicht in einem Containerhafen, sondern direkt an der Promenade von Vigo. Und dort befand sich direkt ein großes
Einkaufzentrum mit eben einem Media Markt.
Der heutige Tag war mit wandern verplant. In etwa 2km Entfernung gibt es eine große Burgruine, den Castro. Ich habe das in Googlemaps recherchiert. Was man aber bei Googlemaps nicht sieht, ist der
Höhenunterschied. War ganz schön anstrengend die etwa 150-200 höhenmeter zu überwinden, vor allem mit einem gerade heute 4 Jahre jung gewordenem Sohn. Aber wieder erwarten hat er es geschafft. Und
die Aussicht war der Knüller. Leider war das Burghotel ausgebrannt, was aber die Sache sogar etwas spannender machte. Nach gefühlten 1,5 Mill. Stufen kamen wir dann oben an. Der große hopste da oben
rum, als ob er gerade aufgestanden ist, woher der die Energie nahm weiß ich leider nicht. Der kleine hat beim Rückweg aufgegeben, aber Papas Schultern sind breit genug um bequem zu sitzen.
Auch heute kamen wir erst gegen 13.30 Uhr zurück aufs Schiff. So hatte wenigstens noch das Buffet offen. Also wieder lecker gegessen und ab den Pool. a wir erst um 14.30 Uhr fertig waren mit Essen,
nutzten wir die Gunst der Stunde, dass das Buffet heute auch abends offen hatte. Da das Schiff erst um 18 Uhr abfuhr, kamen noch einige Passagiere später zurück und so wäre es denen nicht möglich zur
ersten Tischzeit m 17.45 Uhr zu erscheinen. Außerdem hatte es den Vorteil, dass man nicht jeden Abend zum 7-Gänge Dinner muss.
Selbsvertändlich durfte heute das Theater nicht schon wieder ausfallen. Es gab eine Flamencovorführung. Eigentlich finden wir das nicht so interessant, aber die Kinder wollten unbedingt hin. Und
danach waren wir ihnen dankbar, denn das war eine echt tolle Show.
Wieder ist ein Tag vorbei der jede Menge Höhepunkte hatte. Morgen gibt es wieder einen Seetag. Wir fahren über den Golf von Biskaya. Nach Guernsey sind es über 500 Seemeilen.
Seetag / Über den Golf von Biskaya
14.Mai 2011, Temperatur: 18 Grad, Wetter: sonnig, Wind
Wieder hatten wir die ganze Zeit Wellen. Erst am späten Vormittag war es etwas ruhiger. Aber dafür wurde es am Abend pünktlich zum Abendessen wieder unruhiger. Egal, es war trotzdem wieder ein
wunderschöner Tag, denn der Pool war wieder angesagt. Für die Kinder ein tägliches Pflichtprogramm. Mein großer lernte endlich, dass man auch sein Gesicht im Schwimmbad nass machen kann ohne zu
sterben. Und das sogar im Salzwasser.
Aber zuerst war ausschlafen angesagt. Da wir ja nichts entscheidendes vor hatten, blieben wir is 8.30 Uhr im Bett. Danach gab es wie immer Frühstück auf der Kabine. Ich wollte zwar endlich mal was
anderes frühstücken, aber meine Familie findet es auf der Kabine am bequemsten. Also habe ich mir einfach was vom Buffet geholt.
Heute war Kapitänsempfang im Kinderclub. und außerdem gab es wieder das Oktoberfest an Bord. Der Kapitän musste ein Fass anstechen. Sah lustig aus wie er auf dem Fass rumklopfte, denn der Zapfhahn
war schon montiert. Nach ein paar Bildern vom Kapitän mit unseren Kindern, sind die Kleinen wieder im Kinderclub geblieben. Wir haben dann den Vormittag in einer Bar an Bord verbracht und schöne
Musik gehört. Mittags wie schon geschrieben waren wir dann im Pool.
Am Abend gab es wieder Dinner und eine Tanzvorführung. Da die kleinen wieder hin wollten, haben wir uns breitschlagen lassen. War nicht schlecht, aber irgendwie gleich wie schon ein paar Tage vorher
nur mit anderen Kostümen. Auf den Event des Europian Song Contest haben wir uns dann aber gefreut. Der wurde nämlich auf der Großleinwand auf dem Pooldeck übertragen. Leider kam keine so rechte
Stimmung auf, denn es waren maximal 100 Leute anwesend um zuzuschauen. Auserdem war der Auftritt von Lena auch nicht besonders gut. Danach sind wir in die Kabine, haben die Kinder ins Bett gebracht
und die Abstimmung in der Kabine geschaut.
Heute gibt es wieder eine Stunde mehr, denn wir fahren nach Guernsey, einer englischen Kanalinsel. Darauf haben wir uns nah Lissabon am meisten gefreut.
Guernsey / Kanalinsel
15.Mai 2011, Temperatur: 22 Grad, Wetter: sonnig, Leichter Wind
Gut dass wir heute Nacht eine Stunde geschenkt bekommen haben, denn heute war früh aufstehen angesagt. Im Internet habe ich eine kleine Insel gefunden die zu Guernsey gehört, Sie trägt den Namen
Herm. Die Bilder der Insel haben uns so beeindruckt, dass wir uns vorgenommen haben genau da hin zu gehen. Da wir laut Wetterbericht zwar nicht so sehr warm, aber dafür sehr sonnig bekommen sollten,
wollten wir gleich die erste Fähre von Guernsey nach Herm bekommen. Diese fuhr bereits um 8.35 Uhr ab. Unser erstes Tenderboot fuhr um 8 Uhr vom Schiff ab, also mussten wir schauen, gleich eines der
ersten zu bekommen. Der Hafen von Guernsey ist sehr klein, so dass wir eben mal wieder Tendern mussten. Das ist auch immer spannend, vor allem für die Kinder, denn sonst sieht man ja so ein
Rettungsboot immer nur von außen.
Und tatsächlich hat alles geklappt. Ich habe über das Internet eine Telefonnummer herausgesucht um Tickets vorzubestellen, weil ich dachte, dass viele vom Schiff dorthin wollten. Aber weit gefehlt,
die Fähre war fast leer. Zwar kamen über den Tag verteilt schon noch einige rüber, aber das hielt sich sehr in Grenzen. Trotz des frühen Aufstehens hat sich der Ausflug mehr als gelohnt. So etwas
traumhaftes habe ich nur in Karibik schon mal erlebt. Glasklares blaues Wasser mit weißen Sandstränden Dass es so etwas in Europa überhaupt gibt wusste ich vorher nicht. Man sah Palmen zwischen Laub-
und Nadelbäumen, Akazien und Kakteen. Steile Küsten mit traumhaften Stränden. Tolle Blüten wunderschöne Wiesen. man kann das gar nicht beschreiben. Einfach mal im Fotoalbum reinschauen, dort sind
einige Bilder, oder im Internet unter http://www.herm-island.com schauen.
Zurück sind wir erst mit der Fähre um 15.35 Uhr. Wir wollten so lange wie möglich die Insel genießen. Leider haben wir nicht bemerkt wie die Sonne uns mit einer schönen roten Farbe überzog. Denn
durch den Wind bemerkte man gar nicht die stärke der Sonne. Wir sahen im Gesicht echt lustig aus. Nur das Tendern zurück an Bord war sehr spektakulär und grenzwertig. Bei 2m hohen Wellen ist das
austeigen aus dem Bott in das Schiff mehr als gefährlich. Denn man muss den richtigen Augenblick erwischen, wo das Boot vor dem Loch im Schiff hoppst. Das Boot war mit 5 Tauen am Schiff befestigt,
aber die sind 2x komplett abgerissen. Manchmal hat das Boot so stark ans Schiff geschlagen, dass man auf dem Boot keinen Halt mehr gefunden hat. Man ist buchstäblich in der Gegend rumgeflogen. Aber
wir haben es geschafft, hoffentlich auch alle anderen die dabei waren. Aber nochmal muss sowas nicht sein.
Nach dem Abendessen gab es ein Klassisches Konzert im Theater, das wollten wir uns nicht entgehen lassen. Auch wenn ich es mir nicht vorstellen konnte, aber den Kindern hat das außerordentlich gut
gefallen. Die wollten gar nicht mehr weg.
Und wieder geht ein Tag zu Ende, für uns bis jetzt der schönste, zumindest was die Insel angeht. Die Nacht verspricht ruhig zu werden, denn wir fahren im Kanal nach Harwich auf den Englischen
"Kontinent".
Harwich / England
16.Mai 2011, Temperatur: 16 Grad, Wetter: wolkig, ab und zu Regen, Leichter Wind
In jedem Urlaub gibt es einen Tag der völlig unnötig ist. Diesen Tag hatten wir heute. Harwich ist glaube ich die hässlichste, langweiligste, uninteressanteste und dreckigste Stadt die ich kenne. Es
gab nichts schönes, noch nicht mal das Wetter hat was getaugt. Leider ist London von hier etwa 120km entfernt und für 4h hinzufahren war uns dann doch zu stressig.
Im nachhinein wäre Stress aber immer noch besser gewesen als diese elende Stadt. Oder man hätte sich einen Leihwagen nehmen können, denn das Hinterland, das haben wir von jemand erfahren der dort
war, soll ein Traum sein, sogar bei schlechtem Wetter. Das einzig schöne war der Spielplatz im Stadtteil Dovercourt an der Promenade die diesen Ausdruck nicht verdient.
Also sind wir bald wieder an Bord gegangen. Ein ausgiebiger Mittagschlaf half die Trübsal etwas zu lockern. Aufgeweckt wurden wir von einem Dudelsackkonzert, welches für die Ausflügler aus London
veranstaltet wurde. Die haben moderne Musik gespielt, das war echt toll. Leider haben die wohl nur Lieder für etwa 30 Minuten gehabt, dann es hat sich ständig wiederholt.
Da heute wieder Galaabend war, warfen wir uns in Schale und genossen unseren Abend mit einer weiteren Tanz und Gesangsaufführung. Heute Nacht wird uns wieder die Stunde von vorgestern genommen und so
sind wir recht früh ins Bett. Morgen erwartet uns der letzte Tag an Bord. Wir werden die über 750 Seemeilen in Richtung Kiel in Angriff nehmen.
Seetag / Rund um Dänemark
17.Mai 2011, Temperatur: 11 Grad, Wetter: wolkig, starker Wind
War wieder recht stürmisch die Nacht. Heute haben wir eigentlich nichts mehr wichtiges unternommen. Der letzte Tag war mit gemütlichem Nichtstun gefüllt. Nach dem Mittagessen bin ich mit den kleinen
in den Kinderclub gegangen, damit meine Frau in Ruhe packen kann.
Das Abendessen war wieder erstklassig und im Anschluss gab es endlich mal keine Musik- und Tanzaufführung. Es gab einen Pantomimen. Leider kannten wir den schon von unserer letzten Fahrt. Da der aber
wirklich gut ist, genossen wir den letztem Abend mit einem feinen Cocktail.
Da wir schon wieder 5m hohe Wellen hatten, stellten wir uns auf eine unruhige Nacht ein. Aber man hatte sich wohl schon daran gewöhnt, denn wir schliefen super. Wann dann die Ostsee völlig ruhig
wurde haben wir nicht mitbekommen. So endet unser letzter Tag auf unserer Costa Pacifica.
Kiel / Deutschland
18.Mai 2011, Temperatur: 18 Grad, Wetter: bewölkt, Leichter Wind
Nach einer völlig ruhigen Nacht durch die Ostsee, sind wir mit 1h Verspätung in Kiel angekommen. Wir sind wegen einem defekten Ausflugsbus von London 2h Stunden später in Harwich losgefahren. Und
durch das schlechte Wetter in Nord- und Ostsee konnte der Kapitän trotz 26,8 Knoten, also knapp 50km/h nicht alles wieder reinholen. Egal das Wetter war sowieso nicht schön.
In Kiel wird man wohl als Kreuzfahrtschiff immer von einem Löschboot mit Fontäne empfangen. Die Aida Blue war auch schon im Hafen. Da sieht man erst mal wie groß die Costa Pacifica wirklich ist. Ich stand auf Deck 9 und konnte schon fast in den Kamin schauen und bei uns ging es noch 4 Decks höher.
Später im Radio hörten wir dann zufällig, dass unser Schiff mit der Größe, der Passagierzahl, von wo es kommt und wo es heute Abend hinfährt genannt wurde. Scheint wohl sogar für Kiel ein Riesen
Schiff zu sein.
So geht ein toller Urlaub zu Ende. Wir sind jetzt noch 3 Tage an der Ostsee und dann geht es auch schon wieder nach Hause.
Ausschiffung
Auch hier habe ich bisher keine schlechten Erfahrungen gemacht. Im Gegenteil. Wie bei der Einschiffung hat auch diesmal wieder alles Reibungslos geklappt. Zwar hat sich durch die spätere Ankunft in
Kiel durch den Sturm alles nach hinten verschoben, aber man wurde immer gut informiert. Die letzte und korrekte Info war, dass wir uns in der Bar "Grand Bar Rhapsodie" um 9.45 Uhr treffen sollen.
Diesmal hatten wir die grünen Bänder. Wir waren um 9.46 Uhr dort und haben festgestellt, dass unsere "grüne" Gruppe schon unterwegs war. Also nichts wie hinterher- Unten im Empfangsgebäude haben wir
dann sofort unsere Koffer gesehen, denn die waren auch schon bereitgestellt. Alles in allem saßen wir komplett gepackt um 10.15 Uhr im Sixt-Auto und konnten los.
Heimreise Nachdem die Reise mit dem Zug nach Savona zügig funktionierte, machten wir uns auch jetzt keine Sorgen. Alle Züge waren pünktlich, so dass auch die kurzen
Umstiegszeiten von 6 bzw. 7 Minuten kein Problem waren. Um punkt 17.41 Uhr waren im Bahnhof in TUT.
Jetzt freuen wir uns auf unsren nächsten Urlaub in den hohen Norden mit der Costa Fortuna im Jahr 2012.
Fazit
Ist wieder das gleiche wie in den letzten Jahren.
Unbedingt so viel wie möglich Reiseberichte lesen bevor man sich für eine Kreuzfahrt entscheidet. Eine solche Reise sollte gut überlegt werden. Wir haben uns entschieden so bald wie möglich wieder
eine solche zu machen, allerdings dann in eine andere Region. So eine Reise mit Kinder fanden wir echt entspannend. Es wird für alle was geboten. Wenn
ich aber lieber Ausflüge machen will und was von der Gegend sehen will, dann sollte man ohne Kinder fahren, oder die Kinder im Squokclub lassen, das geht auch. Für uns ist es wahrscheinlich der ideale Urlaub, denn man bekommt nirgends mehr Abwechslung in so kurzer Zeit und das zu
einem unschlagbaren Preis. Man ist jeden Tag woanders und sieht unglaublich viel und erlebt ebenso viel.
Viel Berichte schreiben von schlechtem Essen, zuviel Lärm auf dem Schiff und überfüllt.
Zum Essen:
Wenn man zu dem Reisepreis eine Sterneküche erwartet, dann lebt man auf einem anderen Stern. Natürlich sind das evtl. Fertigsuppen und teilweise auch Tiefkühlkost, wie aber sonst soll ein Reisepreis
vom 1090,-EUR/Erw. Person für 11 Tage realisiert werden? Das Essen war immer lecker und abwechslungsreich, aber eine Sterneküche ist natürlich anders. Dort zahlt man aber auch für EIN
Abendessen schon weit über 150,-Eur/Person. Das kann also gar nicht sein.
Zum Lärm:
Viele Leute - viel Lärm. Ist doch logisch. Und wenn man die Preispolitik von Costa Kreuzfahrten genauer durchlesen würde und feststellt, dass Kinder
bis 18 Jahre in der Kabine der Eltern nichts kosten, dann sollte einem der normale Menschenverstand schon sagen, dass dort der Lärmpegel etwas höher sein könnte.
Zu überfüllt:
Was heiß das eigentlich. Individualurlaub ist es nicht, das ist richtig. Aber in jedem Hotel kommen die Menschen nun mal meistens am Pool oder am Buffet zusammen. Dort ist es dann einfach voll,
logisch. Dennoch findet man immer einen Platz wo es nicht so laut zu geht und wenn es im schlimmsten Fall der Balkon der eigenen Kabine ist.
Ich habe mich mit sehr vielen Reedereien auseinandergesetzt. Am Schluss bin ich halt bei Costa Kreuzfahrten gelandet. Das hatte mehrere Gründe:
- Die Preispolitik, Kinder waren frei.
- Die Möglichkeit der Kinderbetreuung
- Die Schiffe fahren unter europäischer Flagge
- Die Kindersicherheit an Bord, hohe und geschlossene Geländer an den Außenseiten des Schiffes
Vor allem die Sicherheit war für uns entscheidend, denn Geländer durch die man klettern kann oder darüber klettern kann, finde ich nicht zumutbar, dennoch gibt es viele Reedereien die solche
verbauen, auch am Balkon. Man kann die Kinder getrost auch mal rumrennen lassen ohne ständig panisch hinterher zu rennen, Eltern wissen was ich
meine.
Ich habe natürlich keinen Vergleich, aber ich bin mir sicher, dass man es nicht wirklich besser erwischen kann. Wenn man Pech hat und blöde Bedienungen oder einen doofen Kabinensteward hat, dann kann
einem das natürlich die ganze Reise versauen, deshalb ist noch lange nicht alles schlecht. Wenn man normale Erwartungen an einen Urlaub hat, dann kann man auf jeden Fall mal den Schritt wagen eine
Kreuzfahrt auch mit Kindern zu buchen.