Nautische Begriffe

Wenn man sich das erste mal mit dem Thema Kreuzfahrten beschäftigt, findet man oft Begriffe in Katalogen oder auf Webseiten, die man nicht kennt weil man sie noch nie gehört hat.
Diese Aufstellung soll ein wenig helfen, solche Begriffe zu verstehen. Und vor allem kann man auch mit etwas Fachwissen glänzen. Denn eine Erzählung mit Fachbegriffen klingt gleich viel interessanter.


 

 

ÄQUATORTAUFE

Feier, wenn man während einer Kreuzfahrt den Äquator passiert. Jeder Täufling erhält eine Urkunde und muss damit rechnen, in den Pool geworfen zu werden.

 

AUSFLAGGEN

Oft werden Schiffe zwar von deutschen Reedereien auf See geschickt, am Heck weht jedoch die Flagge eines anderen Landes. In einem solchen Fall wurde das Schiff ausgeflaggt, d. h. man fährt unter Billigflaggen-Ländern wie z. B. Liberia, Bahamas oder Zypern. Der Reeder spart dabei Steuern.

 

ANLEGEN

Wenn ein Schiff im Hafen "einparkt", nennt man das anlegen

 

AUSLAUFEN

Wenn das Schiff die Kaimauer wieder verlässt, also losfährt, dann läuft es aus.

 

AUSSCHIFFEN

Wenn die Passagiere am Ende einer Kreuzfahrt von Bord gehen.

 

BACKBORD

Die linke Seite des Schiffes in Fahrtrichtung. Nachts wird sie durch eine rote Seitenlampe angezeigt.

 

BEIDREHEN

Geschwindigkeit und Kurs bei schwerer See werden so verändert, dass das Schiff die beste Lage zur See einnimmt.

 

BRT

Abkürzung für Bruttoregistertonne. Eine Bruttoregistertonne hat 2,8316 Kubikmeter. Mit BRT bezeichnet man die Größe eines Schiffes.

 

BRZ

Bruttoraumzahl. Bei dieser Vermessung werden alle Hohlräume eines Schiffes vermessen.

 

BUNKER

Treibstofflager

 

BUNKERN

Tanken / Treibstoff aufnehmen

 

BUG

Der vordere Teil des Schiffes. Also das Gegenteil zum Heck.

 

BUGSTRAHLRUDER

Am Bug einiger Schiffe sind Propeller (Schiffsschrauben) angebracht, die es dem Kapitän ermöglichen, das Schiff noch besser zu lenken. Ob ein Schiff Bugstrahlruder hat, kann man an dem aufgemalten Prpeller am Bug sehen. Das dienst der Sicherheit, weil Schiffsschrauben immer sehr gefährlich sind.

 

BRÜCKE

Der Arbeitsplatz des Kapitäns und viele seiner Offiziere. Von hier aus wird das Schiff gesteuert.

 

CHARTER

Anmieten eines Schiff.

 

DECK

Decks werden die Etagen eines Schiffes genannt, aber eigentlich heißt so, der „Deckel“ des Schiffsrumpfs – also das, worauf man außen läuft. Deck 13 gibt es meistens nicht. Aberglaube

 

EISKLASSE

Ein Schiff mit einer Eisklasse von 1A oder 1AS kann Packeisfelder in arktischen Gewässern mit einer bis zu 40 Zentimeter dicken Eisdecke durchfahren.

 

FADEN

Nautisches Längenmaß. Ein Faden hat 1,82 Meter und entspricht dem tausendsten Teil einer Seemeile.

 

GANGPILL

Vorrichtung zum Heben des Ankers.

 

GANGWAY

Treppe oder Steg für Personen zum Betreten/Verlassen des Schiffs.

 

HECK

Das ist der hintere Teil eines Schiffes

 

JUNGFERNFAHRT

Die erste Reise mit Passagieren nach der Fertigstellung des Schiffs.Vorher sind alles Testfahrten.

 

KABBELIG

So nennen echte Seeleute die unruhige See, wenn die Wellen aus zwei Richtungen kommen.

 

KABINEN

Die Hotelzimmer an Bord. Zweibettkabinen haben zwei Betten nebeneinander oder getrennt stehend. In Doppelbettkabinen stehen zwei Betten übereinander. Die teuersten Kabinen, Suiten, befinden sich auf den oberen Decks.

 

KAI

Auch Dock oder Pier. Anlegeplatz des Schiffes im Hafen.

 

KIEL

Die Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein und der untere Teil eines Schiffes.

 

KNOTEN

Einheit für die Geschwindigkeit eines Schiffs. Läuft das Schiff zehn Knoten, dann legt es in einer Stunde zehn Seemeilen zurück, d. h. 18,5 Kilometer.

 

KRÄHENNEST

Ausguck über der Brücke.

 

LEE

Die dem Wind abgewandte Seite des Schiffes.

 

LUV

Die dem Wind zugewandte Seite des Schiffs.

 

LOTSE

Ein ortskundiger Berater für den Kapitän. Vor allem in Häfen , Kanälen oder sonstigen schwierigen Gewässern kommt er an Bord.

 

LÖSCHEN

Entladen des Schiffs.

 

LOTEN

Bestimmung der Wassertiefe unter dem tiefsten Punkt des Schiffs.

 

MANIFEST

Das Verzeichnis über Passagiere, Mannschaft, Ladung.

 

MARSCHFAHRT

So nennt man die ideale Geschwindigkeit für das Schiff.

 

MITSCHIFFS

Das ist die Mitte des Schiffs. Hier merkt man übrigens am wenigsten vom Seegang.

 

NIEDERGANG

Die Treppe im Inneren des Schiffs. Pass.

 

SPACE RATIO

Gibt die Platzmenge an, die jedem Passagier auf dem Kreuzfahrtschiff durchschnittlich zur Verfügung steht. Man erhält diesen Wert, indem man die Bruttoregistertonnen des Schiffs durch die Anzahl der Passagiere dividiert. Wenn ein 40 000 BRT Kreuzfahrtschiff 800 Passagiere an Bord nehmen kann, so hat es einen Space Ratio von 50.

 

PEILUNG

Richtung eines Ziels in Grad.

 

PURSER

Der Verwaltungschef des Schiffs.

 

POLLER

Poller stehen auf der Pier und sind meistens aus Eisen oder aus Holz. An ihnen wird ein Schiff festgemacht solange es im Hafen liegt.

 

QUERAB

Seitlich des Schiffs.

 

RADAR

Radar sind bestimmte Funkwellen, mit denen man andere Objekte wie z.B. andere Schiffe orten kann. Das ist besonders wichtig, wenn die Sicht schlecht ist.

 

REEDE

Der jeweilige Ankerplatz des Schiffes, oft auch außerhalb des Hafens gelegen. Bei Kreuzfahrtschiffen werden die Passagiere dann mit Tenderbooten an Land

 

RELING

Das Geländer an Deck über das man nicht klettern sollte.

 

ROLLEN

Das sagt der Seemann, wenn ein Schiff seitlich schaukelt – also von rechts nach links und umgekehrt

 

SEEGANG

Durch den Wind verursachte Wellenbewegung. Der Seegang wird in die Stufen 0 bis 10 unterteilt (nach Petersen).

 

SEEMEILE

Ein Nautisches Längenmaß. Eine Seemeile entspricht ca. 1853 Meter.

 

STABILISATOREN

Technische Einrichtung die das Schwanken des Schiffes vermindert. Moderne Kreuzfahrtschiffe haben solche Unterwasser-Tragflächen.

 

STAMPFEN

Wenn ein Schiff in Längsrichtung – also von vorne nach hinten schaukelt.

 

STEUERBORD

Die in Fahrtrichtung gesehene rechte Seite des Kreuzfahrtschiffs. Nachts wird Steuerbord durch eine grüne Seitenlampe angezeigt.

 

TENDER

Große Beiboote, auch Rettungsboote, zur Beförderung von Personen vom Schiff ans Land. Sie werden eingesetzt wenn das Kreuzfahrtschiff nicht am Kai anlegt, um die Passagiere z. B. für Ausflüge an Land zu bringen.

 

TIEFGANG

Maß von der Wasseroberfläche bis zum tiefsten Punkt des Schiffsrumpfes.

 

TISCHSITZUNG

Auf Kreuzfahrtschiffen wird oft in zwei Tischsitzungen gegessen, das heißt, dass jeder Platz pro Abend für zwei Personen reserviert ist. Die erste Sitzung beginnt meist um 18 Uhr, die zweite um 20.30 Uhr.

 

UNTIEFE

Flache Wasserstellen, die für Schiffe gefährlich werden können.

 

VORSTEVEN

Der vorderste Teil des Schiffs.

 

WACHE

Dienstzeit der Seeleute. Sie haben meist vier Stunden Dienst und danach acht Stunden Freizeit.

 

ZODIAKS

Gummischlauchboote mit Motor. Auch sie werden als Tenderboote verwendet. Sie haben einen nur geringen Tiefgang. Sie werden vor allem bei Expeditions- Kreuzfahrten für Erkundungsausflüge eingesetzt.