östl. MM 11/09

Ich weiß, es gibt viele Reiseberichte über Kinder waren zur Reisezeit 4,5 und 2,5 Jahre alt. Deshalb möchte ich gerade für Familien mit kleinen Kindern mit den negativen Vorurteilen einer Kreuzfahrt brechen.

Unsere Route ging von/bis Venedig. Sie führte durch das östliche Mittelmeer nach Bari, Katakolon, Izmir, Istanbul, Dubrovnik. Auf die Stationen wird später genauer eingegangen. Wir haben die Route gewählt, weil selbst Mitte November noch schönes Wetter sowie relativ angenehme Temperaturen herrschen. Im Sommer wäre es uns speziell mit kleinen Kindern in dieser Gegend entschieden zu heiß. Ausserdem hat man noch den Vorteil der Nebensaison, so daß die ganze Reise sehr günstig gebucht werden kann.

Das Schiff
Die
Costa Serena. Ein unglaublich Goßes Schiff. Wie wir uns bei der ersten Sichtung gefühlt haben, ist ganz genau unter Einschiffung beschrieben.
Die Costa Serena ist das Schiff der großen Mythen der klassischen Antike. Jupiter, Apoll, Bacchus und Clio - sämtliche Gottheiten der Antike finden sich auf dem Schiff und jede mit dem ihr eigenen Charakter und außergewöhnlicher Ausstrahlung.
Ein Schiff, das ganz im Zeichen von Vergnügen, Wohlbefinden und Entspannung steht: Bars und Restaurants, weitläufige Panoramabrücken, Schwimmbäder mit selbsttätiger Kristallglasüberdachung, virtuelle Welten und Anlagen für sportliche Herausforderungen auf dem weiten Meer.
6.000 Quadratmeter Wellness auf zwei Etagen. Davon allein 2.100 Quadratmeter für das Samsara Spa, eines der größten Wellness-Center, das Sie derzeit auf einem Kreuzfahrtschiff finden.

Einige Daten:
Baujahr 2007
Lange: 290m
Breite: 35m
Höhe: 52m über der Wasserlinie, 8m Tiefgang
Decks: 17, davon 14 für Passagiere
Kabinen: 1500
Passagiere: max. 3780
Besatzung: 1100
Gewicht: 114500 BRT
Geschwindigkeit: 23kn

Auf dem Schiff gibt es jede Menge Restaurants und Bars und auch sonst viel Abwechslung:
•5 Restaurants, inklusive (Club Bacco und Samsara Restaurant) mit Reservierung und gegen Gebühr*
•13 Bars, inklusive der Cognac & Cigar Bar und der Coffee & Chocolate Bar
•5 Whirlpools, 4 Swimmingpools, zwei davon mit ausfahrbarem Glasdach, einer für Kinder und Toboga
•Samsara Spa: Wellness-Bereich auf 6.000 m², über zwei Decks, mit Fitnesscenter, Thalassotherapie, Räumen für   Anwendungen, Sauna, Türkischem Dampfbad, Solarium
•Theater über 3 Decks, Kasino, Discothek
•Grand-Prix Simulator, Video-Spiele, Squok Kinder-Club mit PlayStation Unterhaltung


Auf das meiste wird im Laufe des Berichts eingegangen.

Buchung
Eigentlich sind wir ja keine Seefahrer, daß heißt, es war unsere erste Kreuzfahrt. Normalerweise sind wir irgendwo hin gefahren und hatten meist an der Ostsee oder am Mittelmeer eine Ferienwohnung, Hotel oder unseren Wohnwagen. Ausserdem haben wir immer selbst ohne Reisebüro gebucht und waren auch meistens zufrieden.
Warum wir das diesmal anders gemacht habe weiß ich auch nicht mehr so genau, aber ich bin ins Reisebüro und habe mich beraten lassen. Hier in Tuttlingen gibt es einige Reisebüros und so habe ich überall angerufen und dort wo die Person am Telefon am freundlichsten erschien bin ich dann hin.
Dort angekommen habe ich mein Budget für meinen Urlaub genannt und sagte, daß mich evtl. die Kanaren im November interessieren würden. Unser Budget lag bei ca. 2000,-EUR.
Die nette Dame schaute dann nach und meinte, daß mein Budget dafür leider nicht reichen würde, denn der Flug mit Kindern ist nicht besonders günstig. Das einzige was sie mir anbieten konnte war nach Landeskategorie ein 3*-Sterne Hotel etwa 1km vom Strand entfernt. Das kam dann nicht in Frage. Aber sie meinte ob ich denn auch schon mal an eine Kreuzfahrt gedacht hätte - Ich eine Kreuzfahrt? Bin ich denn alt? Bin ich Milionär? - und hat mir ein paar Fakten darüber erzählt.
So kam es zu der Buchung der Reise mit Costa Kreuzfahrten auf der Costa Serena mit der oben beschrieben Reiseroute. Der Reisepreis incl. Vollpension betrug 1898,-EUR und ich war glücklich auch noch etwas über 100,-EUR gespart zu haben.
Allerdings muss man wissen, dass bei Vollpension nur Wasser, Tee und Kaffee im Preis inbegriffen sind. Ausserdem wird am Ende der Reise ein Betrag von 6,-EUR pro Tag und Person als Trinkgeld erhoben. Für die Kinder bis 14 Jahre ist das aber nicht der Fall. Der Rest muss an Bord bezahlt werden. Auch das bekam ich genauestens erklärt. Essen gibt es aber bis zum abwinken quasi rund um die Uhr zum bezahlten Tarif. Ich war also bestens aufgeklärt und informiert neugierig auf unsere bevorstehende Reise. Leider hat das noch etwa 4 Monate gedauert, den die Buchung fand schon Ende Juli statt.

Kinder haben, entschieden wir uns einen Tag früher als nötig nach Venedig zu fahren. Im Internet haben wir schnell ein Hotel gefunden das zu unserem Budget gepasst hat. Da wir ja 102,-EUR am Reisepreis gespart haben, gönnten wir uns den Luxus und übernachteten im Hotel Kappa in Venedig-Mestre. Das liegt etwa 10min. von Venedig entfernt und ist auf dem Festland.
Dadurch haben wir uns die frühe Abfahrt am Sonntag morgen gespart und hatten noch Zeit uns Venedig anzuschauen. Das Hotel ist zu empfehlen, allerdings mit einer kleinen Einschränkung: wer Ruhe sucht, sollte nicht an einer Hauptstrasse buchen !!! Sonst ist das Hotel sehr sauber, das Frühstück schmeckt prima und man kann anreisen wann man will. Die Zimmer sind recht groß, allerdings hatten wir auch ein 3-Bett Zimmer, wie die anderen sind weiß ich natürlich nicht.
So sind wir also schon am Samstag abend in Venedig angekommen und konnten uns in Ruhe und völlig Streßfrei auf den nächsten Tag freuen.

Venedig
Am Sonntag morgen sind wir nach einem tollen Frühstück vom Hotel Richtung Venedig gefahren. Das lohnt sich auf jeden Fall, denn die schöne Lagunenstadt ist immer eine Reise wert. Wir hatten unglaublich Glück mit dem Wetter, denn es waren ca. 17 Grad und man musste nicht mit dicken Jacken rumlaufen.Auf der Brücke vom Festland auf die Insel von Venedig haben wir dann schon die Costa Serena im Hafen stehen sehen. Das war mal beeindruckend, denn die Hafengebäude sahen so klein aus. Leider konnte ich während dem fahren kein Bild machen, denn unser Foto war in der Tasche im Kofferraum und anhalten war auch nicht möglich. Aber es war wirklich unglaublich groß das Ding. Der riesige Kamin, die Rutsche auf Deck 14, die vielen Kabinen und auch die Farbe an sich war wunderschön. Es waren zwar auch noch andere Schiffe im Hafen, aber die Costa Serena war die schönste. Die Form der anderen Schiffe, vor allem die von Aida mit dem Geschwürartigen Aufbau, sahen dagegen irgendwie komisch aus. Aber das wusste ich schon vorher, denn ich habe mir das Schiff auch ein kleinwenig nach dem Design ausgesucht.
Vom Hafen aus kann man für 8EUR mit einem Taxiboot bis direkt an den Markusplatz fahren. In so ein Boot passen ca. 150 Personen, da aber November war, waren höchstens 20 Leute an Bord. Die Fahrt ist zu weilen etwas schaukelig, denn das kleine Boot kämpft teilweise schwer mit den durch grosse Schiffe verursachten Wellen. Für die Kinder war das schon allein ein tolles Erlebnis. Ausserdem hat man dabei auch noch einen interessanten Blickwinkel auf die riesigen Kreuzfahrtschiffe die im Hafen liegen.
Am Markusplatz ausgestiegen und schon ist man mitten drin und geht einfach mal los, aber vorsicht, man kann sich in den engen Winkeln von Venedig tatsächlich verlaufen. Vor allem sollte man auf die Kinder achten, denn teilweise kann man direkt ins Wasser laufen, ohne Absperrungen.
Wir hatten noch ca.3h bis zur Kinder haben auf dem Markusplatz Tauben gejagt, was ihnen vor allem im Kinderwagen gefallen hat; wir haben so einen Geschwisterwagen und so hatten alle ihren Spass, obwohl eine Stadtbesichtigung vieleicht nicht das interessanteste für 2 kleine Jungs ist. Doch näherte sich die Uhr der 11.30 Uhr Marke, so daß wir wieder mit dem Wassertaxi zurück an den Hafen fuhren. Noch einmal beindruckt von der gigantischen Grösse des/der Schiffe die im Hafen lagen sind wir zu den Terminals der Einschiffung.

Einschiffung
Die Koffer gibt man gleich bei der Einfahrt in den Hafen ab. Wenn man am Hafen ankommt wird man gleich von den Mitarbeitern der Hafenbehörde gefragt wo man hin will und die zeigen einem dann auch gleich den Weg zur Kofferabgabe. Am besten man hat gleich das Ticket der Reise zur Hand, dann geht die Verständigung am schnellsten, zu mindest bei uns, denn unser italienisch lässt sehr zu wünschen übrig. Dort werden einem die Koffer sogar aus dem Auto geladen und man bekommt die schon so oft erwähnte Einschiffungsnummer.
Wir bekamen die "4", was das heißt, wußten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Dort haben wir dann erfahren, dass die Einschiffung wider der Info die wir schriftlich bekamen schon um 12 Uhr beginnt. Darauf sind wir an den Hafen und von dort nach Venedig-Stadt.
Um kurz vor 12 Uhr waren wir wieder am Terminal. Wie in einem Flughafen gings da zu. Für Kinderwagen gibt es genügend Fahrstühle und so kamen wir ohne Anstrengung im 2 Stock des Terminals an. Über eine Infotafel sahen wir, daß im Augenblick die Nummer "2" eingeschifft wird. Egal, man musste sowieso noch den Wisch mit der "Schweinegrippeerklärung" ausfüllen. Ein Tip: Unbedingt einen Kulli zur Hand haben, denn einen zu ergattern hat sich als extrem schwer erwiesen. Als diese Hürde dann aber genommen war und wir den Zettel abgeben wollten, sagte man uns, dass der erst beim Zoll gezeigt werden musste. Aber da wir 2 Kinder dabei hatten , bekamen wir die rote Nummer "1", das heißt wir konnten sofort und ohne Umwege an einen gesonderten Schalter laufen und waren nach ca. 5 min am Zoll. Also wir können uns nicht über lange Wartezeiten im Terminal beklagen. Allerdings muss man selbst aktiv werden, denn sonst bekommt man die "1" nicht.
Ein bisschen nervend ist die Prozedur dann allerdings doch, denn man wird durchleuchtet und kontrolliert wie bei einem Flug. Also alles aus dem Kinderwagen, auch den schlafenden "Großen", der das gar nicht lustig fand und anfing zu heulen. Aber was sein muss, muss sein. Die Taschen auf das Band, dann langsam durch den Metalldetektor, dann wieder alles rein in Wagen und los, aber "pronto" - das hört man immer wieder im Zollgebäude.
Dann wird es aber gemütlich, man läuft die Gangway hoch zum Schiff. Zwischendrin stehen schon die ersten Fotografen für das "Einschiffungsbild", ist eigentlich ganz lustig, kostet dann aber 19,-EUR wenn man es kaufen will. Da wir das schon aus anderen Berichten erfahren haben, haben wir auf das Bild verzichtet, da unser "Großer" sowieso am Heulen war und das Bild von daher auch nicht so toll geworden wäre.
Dann der erste Eindruck vom Schiff im Inneren - Wie jetzt, das ist ein Schiff ? - Alles riesig, Marmor und Holz, überall bunte Lichter und riesige Aufzüge aus Glas. Wir waren echt beeindruckt. Gleich am Eingang wird man fotografiert und das Bild wird mit dem Ticket verknüpft, so daß später die Costacard dem Passagier zugeordnet werden kann. Das ist nötig weil bei jedem Verlassen und Wiedereinstieg die Karte gezeigt werden muss und so kontrolliert wird ob man auch der Richtige ist. Dann wuseln dort schon jede Menge freundliche und hilfbereite vorwiegend fernöstliche Mitarbeiter herum, die einem den Weg zeigen. Dieses Gefühl hat sich übrigens die ganze Reise bestätigt, die Mitarbeiter sind immer freundlich und hilfsbereit. Am ersten Tag fällt einem das evtl. nicht so auf, aber der Service war immer absolut perfekt.
Eigentlich dachten wir dass wir gleich auf das Zimmer können, aber man wurde freundlich in einen Aufzug geführt, dort wurde auch noch der Knopf in den 9. Stock gedrückt und so harrte man der Dinge die da kommen. Plötzlich ging die Tür auf, ich hatte noch nicht mal bemerkt, daß der Aufzug losgefahren ist und man stand wieder vor einigen der nett lächelnden Mitarbeitern. Sofort wurde einem die Richtung gezeigt und man folgte einfach den Anweisungen. Zwischendurch tauchten auch schon die ersten Animateure auf, die sich gleich der Kinder annahmen. So was hatte ich in noch keinem Hotel erlebt. Die kamen und begrüßten uns mit Handschlag, hatten schon was zum Spielen in der Hand und sind sofort bei unseren Kindern super angekommen. Sogar der kleine war sofort hin und weg und wäre am liebsten gleich mit denen mit. Aber die waren nur zur Begrüßung da und man ging dann weiter in die angezeigte Richtung.
Nach ein paar mal abbiegen - habe ich schon erwähnt dass das Schiff riesig ist? - erwartete uns wieder eine freundliche Mitarbeiterin und nahm unseren Kinderwagen mit allem was darauf geladen war und verstaute ihn in einem abgesperrten Bereich und gab uns eine Nummer mit der wir das ganze Zeug wieder bekommen können. Dann wurde einem wieder die Richtung gewiesen und schon war man beim Willkommensbuffet. So also gegann unsere Reise: mit einem Essen! Wir haben sofort einen Tisch gefunden, der sogar an einem Fenster war, wobei im Buffetrestaurant das auch nicht schwer ist. Das Restaurant ist etwa 90m lang und erstreckt sich zwischen den Pools auf Deck 9 und hat von vorne bis hinten raumhohe Fenster mit einem kleine Absatz auf dem die Kinder prima sitzen und rausschauen konnten. Das Essen war auch sofort nach unserem Geschmack, es war vorwiegend Italienisch gehalten, was aber auch klar ist, denn die Reederei ist aus Italien. Pizza, Pasta, Salate, Fleisch, Fisch, Muscheln, Wurst, Käse, Kartoffeln, Gnocchi usw. alles war da. Das einzige eigenartige, es gab keine Teller. Kann man sich aber dran gewöhnen, man macht einfach alles auf die Tabletts, so haben es zumindest die anderen gemacht und so machten wir es nach. Das war übrigens nicht nur an diesem Tag so, sondern im Buffetrestaurant war das wegen der Nähe zum Pool aus Sicherheitsgründen immer. Warum man da keine Plastikteller hat, liegt wohl an der italienschen Mentalität, aber man ißt im Büffet ja nicht weil es besonders schön ist, sondern weil es praktisch ist und schnell geht.

Nach dem wirklich leckeren Essen ging es wieder zurück zur Ausgabe des Kinderwagens und dann auf die Kabine. Wir waren ja echt gespannt, denn man hört ja viel über die "Größe" einer Solchen. Man findet sich recht schnell zurecht auf dem Schiff, es ist alles hervoragend ausgeschildert. So ging das Finden der Kabine sehr einfach und wir betraten unser Reich. Ungewohnt dabei ist, dass die Tür schon offen war und die Karten und Informationen sich im Zimmer befanden. Ich war schon etwas nervös, denn eigentlcih habe ich beim Einschiffen erwartet Zimmerschlüssel oder Karten zu bekommen. Aber da lagen sie nun und alles war gut. Unser Kabine war die 7344, eine Balkonkabine mit einer unglaublichen Aussicht.
Und groß war sie auch noch, ausserdem war mehr als genug Stauraum vorhanden, so dass wir unser Gepäck für 4 Wochen locker untergebracht haben. Wir waren zwar nur eine Woche unterwegs, aber im November weiß man ja nie wie das Wetter wird. Und daß eine Wäscherei an Bord war, habe ich wohl im Internet überlesen. Man kann also getrost auch etwas weniger mitnehmen, denn die Wäscherei an Bord muss ja auch von was leben. Allerdings muß man etwas auf sein Gepäck warten, denn das hat man ja morgens abgegeben, in der Hoffnung es auch wieder zu sehen. Und das geschah auch so über den ganzen Mittag verteilt. Immer mal wieder klopfte es und man bekam einen Koffer überreicht. So gegen 16 Uhr hatten wir dann alle 5 wieder. Zwischenzeitlich haben meine Kinder einen Mittagschlaf gemacht und ich habe meine Kreditkarte registriert, da ich keine Lust hatte Bargeld zu hinterlegen.
Bis jetzt war alles bestens, wir sind auf dem Schiff, waren satt, haben unsere Kabine gefunden und die Kinder haben auch schon ihr Mittagschläfchen gemacht. Jetzt kann der Urlaub beginnen. Auf dem Schreibtisch lag die Info, dass wir um 18.30 Uhr im Restaurant am Tisch 150 unser Abendessen bekommen würden. Mittlerweile war es 16.30 Uhr und wir machten uns auf den Weg das Schiff zu erkunden. Laut Durchsagen und "today" war um 17 Uhr eine Infoveranstaltung im Theater zur allgemeinen Information über den Reiseverlauf. Wer wissen will wie man Ausflüge bucht und die Karte zur Türöffnung benutzt, sollte da hin, ansonsten kann man sich den Termin sparen, denn man kann auch alles in den Infobroschüren auf der Kabine lesen.

Leinen los
Selbstverständlich wollten wir beim Ablegen dabei sein. Da wir ja wußten daß es um 18 Uhr los geht richteten wir uns darauf ein um 17.45 Uhr die Kabine zu verlassen und an Deck zu gehen. Den Weg haben wir ja schon ausgekundschaftet und machten uns fröhlich auf den Weg. Passt ja alles super, denn um 18.30 Uhr gab es Abendessen. Da es im November auch am Mittelmeer so ab halb sechs dunkel wird, gab es gleich eine Überraschung. Unsere Armbanduhr ging 15 min. nach. Das heißt, als wir die Kabine verlassen haben war es schon 18 Uhr. Oben angekommen, der weg ist recht weit, denn das Schiff ist..., sahen wir, daß wir schon fahren. Das hat uns doch etwas überrascht, denn man hat nicht das leiseste gehört oder gar gespürt. Selbst die erste Kurve im Kanal von Venedig war gefahren in der Zeit in der wir in irgendeinem Aufzug waren. Es ist schon beeindruckend wie leise und sanft so ein Riese zu steuern ist. Das war übrigens die ganze Reise so, das man fährt oder anlegt oder ablegt oder sonst was tut merkt man nie! Man schwebt wie auf Wolken. Wie das allerdings bei schlechtem Wetter ist, mußten wir nicht erleben, denn mehr als 2m Wellen gab es nie. Und bei einem Schiff dieser Größe merkt man davon noch lange nichts. Einzig auf der Toilette hatte man immer das Gefühl auf einem Schiff zu sein, warum das so war - keine Ahnung.
Während das Schiff so an Fahrt zunahm, merkte man auch, daß halt nicht Sommer war, denn es wurde recht kühl so auf dem 14 Stock mit 20km/h Fahrgeschwindikeit. Aber da das Abendessen rief fuhren wir mit dem Aufzug - echt beeindruckend wie sanft und superschnell der fuhr - in den 3. Stock, also Deck 3 wie man es an Bord nennt. Wieder waren Mengen an freundlichen Mitarbeitern da, um den Weg zum Tisch zu zeigen.

Der Tisch war gedeckt, wie wir das als normalsterbliche selten gesehen haben. Jede Menge Besteck und Gläser, was wird uns da bloß erwarten. Für die Kinder gab es Malsachen, denn in der Karte für die Kinder gab es Spiele und Ausmalbilder. Für die Erwachsenen wurde eine Karte gebracht die meine Erwartungen bei weitem übertraf. Man konnte sich ein 7-Gänge Menü zusammenstellen. Wie sich zeigte, war das jeden Abend so, und jeden Abend gab es andere Gerichte zur Auswahl. Eigentlich schade, denn meistens fiel es einem schwer sich zu entscheiden. Leider gab es Ente ODER Kalb, dabei hätte doch beides geschmeckt. Man konnte aus 3 Vorspeisen, 3 Suppen, 3 Entres, 5 Hauptgerichten, 5 Nachspeisen, sowie Salat und Käse wählen. Ich sah mich schon 1-2 Gramm zunehmen. Doch die Portionen waren so, daß man zwar mehr als satt war, dennoch ohne Probleme alle Gänge meistern konnte.

Für die Kinder gab es jeden Abend eine andere Karte, allerdings war immer die gleiche Auswahl darauf zu finden. Nicht schlimm, denn auch für die Kids konnte man 3-4 Gänge zusammenstellen. Es gab immer Suppe, Schnitzel, Pizza, Nuggets, Fischstäbchen, Spaghetti, Salat, Käse Obst usw. Also von langweiliger Ernährung keine Spur. Das ganze Essen dauert ca. 2h, was für Kinder ganz schön lang wird. So entschieden wir uns gleich am ersten Abend, daß wir unser Mittagessen immer im Buffet einnehmen werden.
Laut "today" gab es am Abend auch gleich eine Vorführung im Theater, aber da die Kinder total geschafft waren, gingen wir auf die Kabine. Dort angekommen lag auf dem Bett eine Liste für das Frühstück. Man konnte also tatsächlich das Früchstück auf der Kabine bekommen. Das haben wir dann jeden morgen gemacht, denn dann kann man den Tag ganz entspannt beginnen und man muß nicht gleich morgens ins gewusel. Ein Tip am Rande: Getränke sind ja im Reisepreis nicht dabei. Aber morgens kann man sich Saft bestellen, wir haben uns das zwar erst am 2. Tag getraut, aber man kann tatsächlich 8 Gläser Orangensaft, 8 Gläser Apfelsaft und 4 Gläser Grapefruitsaft bestellen und man bekommt alles auf mehreren Tabletts von 3 Mitarbeitern auf die Kabine geliefert. Da ja Mittags am Bufett wieder Wasser, Tee, und Kaffee im Preis dabei ist, kann man sich so über den ganzen Tag retten. Die Gläser sind zwar klein (0,1l), aber die Menge machts dann halt doch. So kann man sich ne Menge Geld sparen. Vor allem weil es auch den ganzen Tag über nirgends Apfelsaft oder ähnliches gibt. Und ständig Cola oder Fanta für die Kids ist auch nicht das wahre.
So ging der erste Tag vorbei ohne ein einziges Problem. Ich habe mich dann doch noch entschieden, nachdem die Kinder eingeschlafen waren, zum Theater zu gehen. Das lohnte sich echt, denn die Vorführung war klasse. Seilartisten haben mich schon immer beindruckt. Danach noch etwas durch das Schiff gelaufen und an Deck die steife Meeresbrise eingeatmet und schon war es 23 Uhr und Zeit ins Bett.

Bari

Gut ausgeschlafen bin ich schon gegen 7 uhr aufgewacht und hatte dank Balkonkabine gleich einen wunderbaren Sonnenaufgang auf dem offenen Meer. Das habe ich noch nie erlebt, und war wunderschön. Und das schönste: Das war jeden morgen so, denn wir hatten unglaubliches Glück mit dem Wetter. 16.11.09, Bari, 19 Grad, wolkenlos.
An diesem morgen haben wir uns vorgenommen gleich den bzw. einen der Pools zu testen. Kleiner Tip: Niemals morgens um 8.30 Uhr in den Pool. Ausser das sehr viele Leute um diese Zeit erst frühstücken gehen und einen dann doch beobachten, ist das Wasser saukalt! Der Pool wird jede Nacht geleert und früh morgens wieder mit Seewasser befüllt. Folglich, es war ja November, ist das Wasser der See etwas kühl und so auch der Pool. Der wird erst mit der Zeit wärmer, nach unseren Beobachtungen ist er gegen 10 Uhr bei einer annehmbaren Temperatur angekommen. So ab 13 Uhr hat er dann ca. 28 Grad. Dann macht es richtig Spaß. Da der Pool überdacht ist, kann man immer baden, da ja dann warm genug ist. Wenn es draußen über 20 Grad warm wird, geht das Pooldach auf, so dass man ein Freibad hat. Passiert aber wohl nur in den Häfen wenn man im November unterwegs ist. Danch hieß es richten für Bari.
Wir waren etwas nervös, weil wir nicht wußten wie die Ausschiffung funktioniert. War aber kein Problem und ging sehr schnell und reibungslos. Auf Deck 0 fahren, 2 min. anstehen, Karte zeigen und schon war alles passiert.
Die Stadt an sich, na ja, wir haben erst mal einen Spielplatz gesucht und gefunden nach ca. 10min laufen. Bari ist eher eine Stadt die zwar schon eine schöne Altstadt zu bieten hat, aber man muss nicht unbedingt alles gesehen haben. Dafür war der Spielplatz toll und man hat dort dann auch schon Passagiere erkannt die man vom Schiff kannte. Man hatte ja am Abend gleich mal den Kinderclub - Squok - auf dem Schiff getestet, denn man wurde ja gleich freundlich begrüßt. So sah man sich dann immer mal wieder in den Städten auf div. Spielplätzen der Welt. Wir fanden das lustig, denn kaum hat man Kinder sieht und erkundet man Städte auf eine ganz und gar andere Weise. Das hat in jeder der angelaufenen Städte einwandfrei geklappt, denn zum Glück gibt es überall Kinder die Spielen wollen. Die Sprachbarriere scheint für Kinder ja auch nicht zu existieren.

Der Aufenhalt in Bari war recht kurz, 11.30 Uhr bis 14.30 Uhr, so dass man sich bald wieder zum Schiff aufmachte. Immer wieder wurde einem dabei die gigantische Größe des Schiffes klar. Auch die Wiedereinschiffung war kein Problem; kurz die Karte gepiepst, das Bild mit der Person verglichen, den Kinderwagen durch das Röntgengerät und schon war man wieder an Bord. Kurz ins Buffet zum Mittagessen und währenddessen machte der Kapitän wieder seinen Job und fuhr Richtung Katakolon los. Nach dem obligatorischen Mittagschlaf ging es wieder in den Kinderclub und an Deck und man verbrachte den restlichen Tag mit gemütlichem im Urlaub sein. Abends gab es dann wieder das reichhaltige Diner und eine für uns nicht interessante Theatervorführung - Eine Hommage an Louis Armstrong ist nicht jedermanns Sache. Da aber der Kinderclub bis 23.30 Uhr offen hat, kann man sich auch da die Zeit vertreiben, denn dort gibt es Spielzeug aller Art im Überfluß. So war es bald wieder 23 Uhr und Zeit ins Bett.

Katakolon
Da Katakolon schon um 8 Uhr angelaufen werden sollte, haben wir unser Frühstück schon auf 7 Uhr bestellt. Der Sonnenaufgang war wieder wunderschön und sogar schon am morgen um 7 Uhr war es schon 15 Grad warm. Das hat uns Hoffnung auf unseren Strandausflug gemacht. Man könnte natürlich auch Olympia anschauen, aber aufgrund der Preise für geführten Ausflüge und mangels Interesse an Ruinen vor allem von unseren Kindern haben wir darauf verzichtet.Und es hat sich gelohnt. So gegen 10 Uhr waren wir am Strand und dort waren auch schon die ersten im Wasser. Dieses war zwar nicht sonderlich warm, aber ein paar hartgesottene haben sich trotzdem getraut. Wir haben uns für Strandspaziergang und Steine werfen entschieden. Der Strand ist grob sandig aber gut barfuß zu begehen. Im November ist natürlich keine Badesaison, so daß die Lokale geschlossen waren. Ein paar Gehminuten vom Strand ist der Ort Katakolon, der für seine Größe ein paar schöne alte Gebäude aufweist.
Der Strand ist direkt am Hafen durch eine Mauer getrennt, so daß man immer einen schönen Blick auf unsere Costa Serena hatte.Auch an diesem Tag hatten wir Glück mit dem Wetter. 17.11.09, Katakolon, 20 Grad, wolkenlos. Nach Sonnenbaden usw. ging es dann mit den inzwischen gewohnten Formalitäten wieder an Bord.
Genau richtig um endlich mal wieder was zu essen. Ab ans Buffet, welches wieder äusserst abwechslungsreich befüllt war.Wieder ein Fensterplatz eingenommen konnte man auchschon die Weiterfahrt geniessen. An diesem Tag fuhren wir schon um 13 Uhr wieder ab, so daß man die Fahrt entlang der griechischen Küste in vollen Zügen genießen konnte. Es war traumhaft das alles zu sehen. Diesen wunderschönen Blick haben wir zu zweit auf unserem Balkon genossen, während unsere Kinder geschlafen haben.
Schon war es wieder Zeit sich in den Kinderclub zu begeben, denn die kleinen wollten ein bißchen spielen. Danach noch etwas durchs Schiff geschlendert, ein paar Bilder im Fotoshop angeschaut und schon gab es wieder Abendessen. Diesmal war Kapitänsempfang. So mit Cocktail und so. Danach das gewohnte feudale Diner, diesmal aber mit Abendgarderobe. So stand es im "today". Für viele hieß das statt T-shirt ein Polohemd, naja. Für uns hieß es Anzug, Krawatte und sogar für die Kinder gab es ein weisses Hemd mit Fliege und Weste. Die fanden das echt Klasse und haben sich riesig gefreut. Einige der Gäste kamen tatsächlich mit Abendleid und Smoking, das war schon imponierend. Im Aufzug haben sich vor allem die in extreme Abendgarderobe befindlichen Gäste über unsere beiden Jungs in Fliege gefreut. Jeder wollte sie herzen und streicheln, was bei den beiden natürlich nicht so toll ankam. Aber das kann man alles durchstehen. Das essen war wieder hervorragend und es wurden wieder viele Fotos gemacht, die man dann teuer kaufen konnte wenn man denn wollte. Am Abend gab es dann eine Big Band im Theater, welches wir aber mangels interesse ausfallen ließen. Und schon war es wieder spät und es war Zeit ins Bett.

Izmir
Izmir hat man schon mal gehört, aber wissen tut wahrscheinlich kaum einer was darüber. Und viel daran geändert hat sich auch durch unseren Urlaub nicht. Die Stadt liegt wunderschön in einer Bucht und ist mit 2,3 millionen Einwohnern doch recht groß. Wir haben zwar immer viel Saft zum Frühstück bestellt, aber ein paar Sachen wie Windeln usw. muß man halt doch mal kaufen. Das Schiff hat um 8 Uhr angelegt und so haben wir es nach dem Frühstück sehr schnell verlassen.
Um in der Türkei von Bord zu gehen, braucht man so ein Kärtchen als "Visum". Das musste man ausfüllen, aber es hat nirgends einer danach gefragt. Vorsicht: Kaum aus dem Schiff schon wird man von irgendwelchen Verkäufern die komischerweise alle Verwandte in Tuttlingen - da kommen wir her - haben belagert und wollen einem guten Freund etwas andrehen. Bei Black Code von Armani bin ich dann doch schwach geworden. Seis drum. Einkaufen kann man direkt am Hafen in einem ob mans glaubt odr nicht, Migros, der Supermarktkette aus der Schweiz. Schön dabei ist, daß alles irgendwie bekannt ist und man sogar Pampers kaufen kann und dann sogar mit Euros zahlen darf. Der Kurs war gut und so haben wir alle was nötig war eingekauft. Nicht weit an der etwa 7km langen Hafenpromenade die Ihren Namen wirklich verdient hat, haben wir auch gleich einen Spielplatz gefunden. Auch der war toll in der Nähe des Hafens. Und wieder herrliches Wetter, 18.11.09, Izmir, 19 Grad, leicht bewölkt. Von dort aus konnte man die gesamte Bucht von Izmir überschauen. Nach ein paar Stunden, denn das Schiff fuhr ja schon um 14 Uhr wieder ab, sind wir wieder an Bord.
Natürlich hätte man auch hier wieder Ruinen besichtigen können. Aus den selben Grund wie in Katakolon haben wir darauf verzichtet. Diesmal wären es die Ruinen von Ephesus. Wieder ging es ins Buffet, daß es lecker war brauche ich nicht wieder zu erwähnen und danach in die Kabine zum Mittagschlaf. Der Balkon bereitete uns wieder eine schöne Aussicht auf die vorbeiziehende Türkei.
Immer wieder gab es im Kinderclub Neues zu entdecken, diesmal war es ein Wettbewerb in etwas was ich bis heute nicht verstanden habe, aber den Kindern hat es Spaß gemacht. Dann noch etwas Schlendern an Deck und die Meeresluft geniessen und schon war es 18 Uhr und Zeit zum Abendessen.
An diesem Abend gab es im Theater einen Zauberer, das war natürlich wieder für alle interessant und so sind unsere Kinder mit den Betreuern des Kinderclubs und wir etwas Abseits davon dort hin gegangen. Hat sich echt gelohnt, die Vorführung war klasse. Allerdings haben wir uns gefragt, wie sowas bei Wellengang gemacht werden soll. Aber da wir das nicht hatten, ging alles gut. Und schon war es spät. Gute Nacht.

Istanbul

Für uns das Highlight. Ab 7.30 konnte man das Schiff verlassen, für uns allerdings zu früh. Wir haben wieder in der Kabine gefrühstückt und den Tag gemütlich beginnen lassen. Wetter wieder optimal, 18.11.09, Istanbul, 19 Grad, leicht bewölkt. Die geführten Ausflüge waren uns mal wieder zu teuer, aber von Costa Kreuzfahrten wurde ein Bustransfer angeboten für 10,-EUR/Person und Kinder bis 6 Jahre frei, allerdings musste man sie auf den Schoß nehmen. Der Bus fuhr alle 30 min. im Pendel vom Schiff in die Stadt. Laufen kann man getrost vergessen, denn Istanbul ist riesig, wirklich riesig. Es sollen dort ja 11 Millionen Menschen leben. Um ca. 10 uhr sind wir von Bord mit dem normalen Ablauf.
Dann in den Bus und los gings durch das Gewirr, es war Donnerstag, von Istanbul. Für uns Westeuropäer total unverständlich wie man so Autofahren kann, dennoch sind wider erwarten so gut wie keine verbeulten Autos zu sehen; auch unser Bus, keine einzige Schramme, echt überraschend. Da ich selbst ein paar Jahre Reisebus in Europa gefahren bin, konnte ich mir gut vorstellen, welche Leistung unser Busfahrer erbracht hat, da den Überblick zu behalten. Er war absolut souverän, kein gehupe, gemotze oder irgendwelche sinnlosen Aktionen, wie man die ja sonst von manchem Bustransfer kennt.Wir haben uns die geführten Ausflüge angeschaut und dann unsere eigene Tour zusammengestellt. Natürlich war wieder ein Augenmerk auf einem Spielplatz. Den haben wir dann auch später gefunden. Zuerst in die Blaue Moschee, da waren sogar die Kinder begeistert, schon allein deshalb, weil man die Schuhe ausziehen musste, auch der Kinderwagen muss draußen bleiben. Aber es gibt extra Bereiche wo man die abstellen kann. Auch da gibt es wieder viele gute Freunde die für ein paar Euro darauf aufpassen. Das überraschende, der Eintritt ist frei. Über Handzettel bekommt man alle wichtigen Infos darüber.
Dann gings zur Hagia Sophia, ein riesen Museum, aber für Kinder einfach langweilig, deshalb haben wir uns das gespart und sind zu Fuß an vielen kleinen Läden und Restaurants vorbei in den Park des Topkapi Palastes. Ein unheimlich schöner Park, selbst im November. Dort findet man auch ein tollen Spielplatz. Aber leider hat es nachts wohl geregnet, deshalb war alles etwas nass, hat aber die Kinder überhaupt nicht gestört. Imposant sind auf jeden Fall auch die Muhezins - oder besser Muhezine? - , die zum Gebet auffordern; das ist ja ein Spektakel. Aber auch die Kinder fanden das mal toll und so hat man sich dann wieder mit kleine Umwegen zum Bus aufgemacht und ist wieder zum Schiff. Da wir immer den großen Geschwisterwagen dabei hatten, waren wir immer etwas gespannt ob wir den auch überall mitnehmen können, aber es hat nicht einmal ein Problem gegeben. Im Bus musste wir noch 15 min. warten und dann gings wieder los.Wieder war ich von unserem Busfahrer beindruckt, der uns bestens zurück gebracht hat. Am Schiff angekommen sind wir noch etwas am Schiff entlang gelaufen oder besser gewandert, und wieder mit allem was dazu gehört an Bord.
Dort angekommen sind wir auf Deck 10 und haben uns noch etwas umgeschaut und dort ein Kreuzfahrtschiff vor uns entdeckt. Da hat man dann mal den Größenunterschied bemerkt.
Bei uns konnte man 3 Stockwerke höher steigen und trotzdem waren wir schon weiter oben als das oberste Deck des anderen Schiffes das ausserdem noch einiges schmaler war. Da fühlt man sich doch gleich viel sicherer, denn wir dachten uns eigentlich, daß man im November auch mal einen Sturm miterleben wird.

Kinder wie am Spiess, so daß wir das Deck fluchtartig verlassen haben. Mutig wie wir waren, sind wir nach ein paar Minuten Ruhe wieder raus um die Ausfahrt aus Istanbul zu geniessen, weil wir dachten die huperei hat ein Ende. Ein weilchen war auch alles gut, aber plötzlich fängt der wieder an! Warum? Keine Ahnung, manche hören sich gerne reden, er sich vieleicht hupen. Wir haben uns dann entschieden rein zu gehen und uns für das Abendessen fertig zu machen.
An diesem Abend haben wir beim Essen das erste mal gemerkt, daß wir auf einem Schiff sind. Alles begann ganz normal, das Essen war klasse, die Bedienung perfekt und freundlich, als das Schiff sich plötzlich immer mehr nach links geneigt hat. Erst haben alle gelacht, aber als das Schiff sich immer mehr und mehr zur Seite neigte und das Geschirr teilweise von der Theke flog, wurde es auffällig ruhig. Sogar die Mitarbeiter des Schiffs standen überrascht da, was nicht gerade sehr vertrauenserweckend war. Nach ein paar Sekunden spürte man wie das Schiff sich nicht mehr weiter neigt und genauso wie wir es begann schräg zu werden, sich auch wieder aufstellte. Ich habe mir gleich anhand des Wasserspiegels meines Weinglases gemerkt wie schräg wir waren. In der Kabine angekommen habe ich das gleich ausgerechnet, es waren immerhin 16Grad. Das ist ne Menge wenn man das nicht gewohnt ist. Leider hat man uns im Dunkeln darüber gelassen, warum der Vorfall passierte. Im Internet gab es unterschiedliche Meinungen dazu. Uns war es egal warum, wir haben überlebt !!!
Am Abend gab es dann wieder irgend etwas mit Variete im Theater, hat uns auch nicht sonderlich interessiert. Also noch etwas in den Kinderclub, der kam heute sowieso zu kurz und dann wurde es auch schon wieder Zeit ins Bett.

Seetag

Kinder in den Kinderpool auf Deck 10. Also erst mal Aufstehen und Frühstücken und schon gehts los. Gespannt waren wir auch, wie voll das Schiff sein wird wenn keiner von Bord ist irgend etwas anzuschauen.
Am Kinderpool verbrachten wir fast den ganzen Vormittag. Dort haben wir auch wieder die Familie getroffen, die uns schon öfter auf diversen Spielplätzen begegnet ist. Die Kinder haben zusammen gespielt und so verging die Zeit wie im Flug. Die Sonne hat geschienen, man konnte auf das Meer schauen und alles war schön. Am Mittag sind wir wieder ans Buffet, wie eigentlich jeden Tag und haben uns wieder satt gegessen an einem vorzüglichen Buffet. Überrascht hat uns vor allem am Mittagessen, daß alle Passagiere an Bord waren, trotzdem lief alles reibungslos, nur ein Fensterplatz war leider nicht zu bekommen. Aber das war nicht so schlimm, man war ja eh den ganzen Tag draussen unterwegs. Und dann wieder der wichtige Mittagschlaf. Wir haben wieder die Aussicht auf unserer Kabine genossen und die Kinder haben geschlafen. Am Nachmittag ging es wieder mal in den Kinderclub, diesmal gab es einen Film mit einem Hund, sogar auf Deutsch. Allerdings hat mein kleiner Sohn dann nachts schlecht davon geträumt, egal wir sind ja im Urlaub.
Zur Freude der Kinder, aber auch zu unserer, sind wir zur Feier des Tages in die Schokoladenbar gegangen. Wer viel Geld für Früchte mit Schokolade ausgeben will, ist dort gut aufgehoben. Sieht ja eigentlich nicht teuer aus, für eine Frucht mit Schokolade 0,95 Cent, aber wenn man das für die ganze Familie kauft, wird es doch ziemlich viel, denn dann will ja jeder nicht nur eine Erdbeer, sondern auch Banane, Apfel, Melone und Birne. Wie war das? Ach ja, wir sind ja im Urlaub. Aber geschmeckt hat es klasse und so einen Schokobrunnen hat ja auch nicht jeder zu Hause und wenn dann nur ganz klein.
Nach diesem Schock(o)erlebnis haben wir uns dann mal unsere Bilder angeschaut, die so im laufe der Reise von uns gemacht wurden. Ein kleiner Tip: Niemals versuchen die Bilder selbst zu finden, denn es sind ja auch noch 3517 andere Passagiere an Bord, die auch alle fotografiert wurden. Einfach einen immer noch freundlichen Mitarbeiter fragen, die finden einen in ein paar Sekunden. Wie die das machen entzieht sich meinem Verständnis und meiner Logik, aber die schaffen das wirklich. Das eigentliche Problem kommt aber erst noch. Die Bilder kosten Geld, viel Geld. 19,-EUR für ein DinA4 Foto, na ich weiß nicht. Das Problem dabei, die Bilder sehen gut aus und es steht auch noch Costa Serena darauf. Langer Rede kurzer Sinn, wer die Bilder anschaut kauft auch welche, so wie wir, es sind dann 4 Stück geworden; aber wir sind ja im ...
Abends war dann wieder Diner angesagt und so bereitete man sich gemütlich darauf vor. Also den Kindern hat es dort so langsam nicht mehr gefallen. Sie bekamen zwar immer was zum malen, konnten sich auch immer was leckeres aussuchen, aber jeden Abend 2h einigermaßen lieb zu sein und kein essen rum zu werfen, das zehrt dann doch an deren Geduld. Aber das versprechen danach wieder in den Kinderclub zu gehen wirkt Wunder.
Es kam bestimmt auch wieder irgendwas im Theater, aber dazu hatten wir wieder keine Lust. Es wurde spät und man wurde müde. Also ab ins Bett.

Dubrovnik

Ein bisschen traurig steht man schon auf, wenn man weiß, daß es der letzte Tag ist, den man im Urlaub ist. Trotzdem hat unser Frühstück im Zimmer wieder geschmeckt. Mit dem alltäglichen Vorrat an Getränken bereiteten wir uns auf den Ausflug nach Dubrovnik vor. Wir wussten, daß das Schiff nicht anlegen kann und wir deshalb getendert werden. Wir wurden also per Rettungsboot an Land gebracht. Darauf haben wir uns gefreut und wurden nicht enttäuscht. Auch hier das Wetter super, 21.11.09, Dubrovnik, 19 Grad, wolkenlos.Wenn man von Bord wollte, und das wollten alle, musste man sich eine Nummer holen die im hinteren Teil des Schiffs in einer Bar ausgegeben wurde. An Bord waren gut 3500 Passagiere und in ein Boot passten 120 Personen, also stellten wir uns auf ewiges warten ein. Die Boote wurden gefüllt und sind dann in den Hafen gefahren und wieder zurück. Wir hatten die Nummer 32. Am Sammelplatz waren dort gefühlte millionen von Menschen, wenn nicht noch mehr. Aber als dann die Nummer 28 aufgerufen wurde waren wir glücklich, denn so weit ist ja dann 32 gar nicht. Das hat sich dann auch bestätigt. Im 5-8 minutentakt wurden die nächsten Nummern aufgerufen. Wir haben also nur knapp 25 min. warten müssen, wenngleich es das längste warten war, das wir an Bord erlebten. Man wurde von den nach wie vor freundlichen Mitarbeitern auf Deck 0 und dann noch etwas tiefer geführt, aber auch da gab es mit Kinderwagen keine Problem, dort waren auch noch Aufzüge. Aber das war der zeitpunkt wo man merkte, hoppla, wir sind auf dem Meer. Denn die Costa Serena lag wie eine Insel im Wasser, aber die "kleinen" Rettungsboote, die zwar so groß sind wie Ausflugsdampfer auf dem Bodensee, haben doch ganz ordentlich geschaukelt.
Rettungsboote hatte ich mir ganz anders vorgestellt. In den Booten der modernen Kreuzfahrtschiffe ist Wasser und Lebensmittel für 3 Tage für jeden der 120 Passagiere an Bord. Das Boot hat Sprit für 500 Seemeilen an Bord, also fast 900km, hat Radar und alles notwendige. Das Boot kann komplett verschlossen werden, so dass man nicht mal naß wird. Wieder etwas, wo man ein gutes Gefühl bekam, nur laut waren die Dinger, aber im Notfall dürfte das egal sein.In Dubrovnik angeschaukelt, wurde man von einer Altstadt überrascht, die seinesgleichen sucht. Perfekt erhalten, weißer Stein als Straßenbelag und da dort Autos verboten sind war der auch noch weiß. Eine wunderschöne Altstadt mit tollen Gebäuden und einer Stadtmauer die rundum begehbar ist. Unglaublich. Allerdings mit Kinderwagen unmöglich, und da unser kleiner geschlafen hat, war daran nicht zu denken. Allerbester Erhaltungszustand, so etwas habe ich noch nie gesehen.Auch da gab es wieder Ausflüge von Costa, aber auch da fanden wir das überflüssig. Einfach selbst drauf los, überall gibt es Schilder in allen Sprachen die das wichtigste vermitteln. Wunderschöne kleine Gärten zwischen den Mauern und Häusern, tolle Blickwinkel durch verwinkelte Gässchen, einfach ein Traum.
Aber auch der tollste Ausflug geht vorbei und so schaukelte man wieder an Bord unseres großen Schiffes. Das ging völlig unproblematisch, weil immer ein Boot zum Schiff unterwegs war, egal ob voll oder nicht. 2 Boote beim Schiff, 2 unterwegs und 2 im Hafen. Sobald eins vom Schiff an den Hafen kam, fuhr ein anderes in Richtung Schiff ab. Auf unserem Rettungsboot waren gerade mal 20 Personen. Wir haben ca. 3 min. gewartet und schon gings los.
Mittagsschlaf haben wir keinen gemacht, denn der kleine hat sowieso die ganze Zeit gepennt und der große wollte dann lieber in den Kinderclub. Das haben wir dann auch nach dem Mittagessen am Buffet gemacht. Heute war es auch besonders wichtig in den Kinderclub zu gehen, denn heute war Verlosung der Preise. Natürlich geht keiner leer aus, so dass wir 2 Brusttaschen und 2 Beutel bekamen, selbstverständlcih mit dem Logo von Costa Kreuzfahrten und dem Kinderclub. Das schlimmste war allerdings ein Poster im Format: 1,80m x 1m. Dieses Riesending einigermaßen heil von Bord und nach Hause zu bringen, bedarf etwas Geduld und Einfallsreichtum. Hat aber geklappt. Zu Hause wurden die beiden Dinger dann ausgemalt, denn wir haben natürlich für jeden eins bekommen.
Abends gab es dann nochmal einen Galaabend mit entsprechender Garderobe. Und so war dann auch der letzte Abend unseres Urlaubs angebrochen. Wir haben noch einen leckeren Cocktail in einer der vielen Bars getrunken und sind dann auch schon wieder ins Bett.

Ausschiffung
Zu der Ausschiffung ist eigentlcih nur eins zu sagen: perfekt organisiert. Am Abend vorher bekommt man farbige Kofferanhänger, pro Person einer. Falls die wie in unserem Fall nicht reichen, kann man sich an der Info noch weitere holen. Am Abend kann man in der "today" nachlesen um wieviel Uhr man sich wo treffen muss um von Bord gehen zu können. Das einzig negative ist, dass man das Frühstück nicht mehr in der Kabine bekommt.
Die Koffer muss man abends bis Mitternacht in den Gang gestellt haben. Dort werden die von irgendwelchen Mainzelmännchen abgeholt und am nächsten morgen findet man sie bei der Gepäckausgabe wieder. Hat bei uns bestens geklappt.
An diesem morgen haben wir dann "endlich" gesehen, was wir uns erspart haben, weil wir immer in der Kabine gefrühstückt haben. Der Hammer, alle gleichzeitig am Buffet, erschreckend. Wo waren die denn alle am Mittag? Sitzplatz? Irgendwo bestimmt, nur nie da wo wir gesucht haben. Am Schluss doch noch 2 gefunden und die Kinder auf den Schoß genommen. Egal, wenn man aus einem Hotel abreist und auf den Bus warten muss, ist es auch nicht besonders schön.
Das eigentliche Verlassen des Schiffs ging dann aber super von statten. Treffpunkt war für die violette Gruppe im Theater um 11.20 Uhr. Wir waren schon um 11 Uhr da und mussten dann noch bis 11.30 Uhr warten. Dann ging alles ratz fatz. Nochmal von den immer noch freundlichen Mitarbeitern verabschiedet, verließ man das Schiff, holte seine Koffer und um 12 Uhr waren wir dann schon am Auto. Stress? Keine Spur. Woher die schlechten Meinungen von anderen Reisenden kommen weiß ich nicht, oder hatten wir nur Glück?


Heimreise
Da wir ja schon um 12 Uhr vom Schiff unten waren, sind wir mit einem kleinen Abstecher bei Bekannten in Como direkt nach Hause gefahren. Das Wetter war wie bestellt wieder schlecht, das kannten wir aber von der Hinfahrt schon.

Fazit
Unbedingt so viel wie möglich Reiseberichte lesen bevor man sich für eine Kreuzfahrt entscheidet. Eine solche Reise sollte gut überlegt werden. Wir haben uns entschieden so bald wie möglich wieder eine solche zu machen, allerdings dann in eine andere Region, man will etwas neues entdecken. So eine Reise mit Kinder fanden wir echt entspannend. Es wird für alle was geboten. Wenn ich aber lieber Ausflüge machen will und was von der Gegend sehen will, dann sollte man ohne Kinder fahren, oder die Kinder im Kinderclub lassen, das geht auch. Für uns ist es wahrscheinlich der ideale Urlaub, denn man bekommt nirgends mehr Abwechslung in so kurzer Zeit und das zu einem unschlagbaren Preis. Man ist jeden Tag woanders und sieht unglaublich viel und erlebt ebenso viel.
Viel Berichte schreiben von schlechtem Essen, zuviel Lärm auf dem Schiff und überfüllt.
Zum Essen:
Wenn man zu dem Reisepreis eine Sterneküche erwartet, dann lebt man auf einem anderen Stern. Natürlich sind das evtl. Fertigsuppen und teilweise auch Tiefkühlkost, wie aber sonst soll ein Reisepreis vom 599,-EUR/erw. Person für 8 Tage realisiert werden? Das essen war immer lecker und abwechslungsreich, aber eine Sterneküche ist natürlich anders. Dort zahlt man aber auch für EIN Abendessen schon weit über 150,-Eur/Person. Das kann also gar nicht sein.
Zum Lärm:
Viele Leute - viel Lärm. Ist doch logisch. Und wenn man die Preispolitik von Costa Kreuzfahrten genauer durchlesen würde und feststellt, daß Kinder bis 18 Jahre in der Kabine der Eltern nichts kosten, dann sollte einem der normale Menschenverstand schon sagen, dass dort der Lärmpegel etwas höher sein könnte.
Zu überfüllt:
Was heiß das eigentlich. Individualurlaub ist es nicht, das ist richtig. Aber in jedem Hotel kommen die Menschen nun mal meistens am Pool oder am Buffet zusammen. Dort ist es dann einfach voll, logisch. Dennoch findet man immer einen Platz wo es nicht so laut zu geht und wenn es im schlimmsten Fall der Balkon der eigenen Kabine ist.
Ich habe mich mit sehr vielen Reedereien auseinandergesetzt. Am Schluss bin ich halt bei Costa Kreuzfahrten gelandet. Das hatte mehrere Gründe:
- Die Preispolitik, Kinder waren frei.
- Die Möglichkeit der Kinderbetreuung
- Die Schiffe fahren unter europäischer Flagge
- Die Kindersicherheit an Bord, hohe und geschlossene Geländer an den   Aussenseiten des Schiffes
Vor allem die Sicherheit war für uns entscheidend, denn Geländer durch die man klettern kann oder darüber klettern kann, finde ich nicht zumutbar, dennoch gibt es viele Reedereien die solche verbauen, auch am Balkon. Man kann die Kinder getrost auch mal rumrennen lassen ohne ständig panisch hinterher zu rennen, Eltern wissen was ich meine.
Ich habe natürlich keinen Vergleich, aber ich bin mir sicher, dass man es nicht wirklich besser erwischen kann. Wenn man Pech hat und blöde Bedienungen oder einen doofen Kabinensteward hat, dann kann einem das natürlich die ganze Reise versauen, deshalb ist noch lange nicht alles schlecht. Wenn man normale Erwartungen an einen Urlaub hat, dann kann man auf jeden Fall mal den Schritt wagen eine Kreuzfahrt auch mit Kindern zu buchen.